Cartridge entlüften - Part II

  • Grüß Euch miteinander,


    (Titel gewählt in Anlehnung an diesen Themen-Beitrag: Cartridge entlüften ? )


    SHOWA Closed Cartridge 47mm Gabel Modelljahr 2011 RMZ 250
    Habe diese Gabel in den letzten vier Jahren vier Mal zerlegt und immer erfolgreich wieder zusammengesetzt. (zumindest so erfolgreich dass für mich auf Regionalliga-Niveau sich alles wie gewohnt angefühlt und funktioniert hat)


    Bin gerade wieder dabei sie aufzubauen und gehe beim Befüllen und Entflüften der Cartridge immer so vor:
    (1) Cartridge befindet sich in aufrechter Lage im Schraubstock schwach-eingespannt
    (2) Kolbenstange komplett ausfahren
    (3) Cartridge-Tank befüllen bis zum bleed hole
    (4) Kolbenstange einige 15 bis 20 Mal ein- und ausfahren. Einfahren immer langsam wegen Kavitationsgefahr, Ausfahren mal langsam, mal schnell (keine Kavitationsgefahr weil Umgebungsdruck anliegt)
    (5) Kolbenstange nochmal komplett ausfahren und Tank bis zum bleed hole befüllen
    (6) Druckstufen-Einheit einsetzen und ganz einschrauben


    Das erste Zusammendrücken nach Schritt (6) fördert noch eine gewisse Ölmenge aus dem bleed hole. Das müsste nach meinem Verständnis exakt dem Volumen der eingefahrenen Kolbenstange entsprechen. Wenn anschließend die Kolbenstange wieder ausgefahren wird, müsste dieses fehlende Volumen innerhalb der Cartridge durch Ausfedern der Druckstufen-Einheit kompensiert werden.


    Nun habe ich aber das Symptom dass die Kolbenstange nicht mehr vollständig ausfährt wenn ich sie nach Schritt (6) komplett zusammendrücke. Das Symptom ist reproduzierbar, d.h. auch nach mehrmaligem Wiederholen der oben aufgelisteten Schritte, aber nur an der einen Cartridge. Die andere Cartridge vom zweiten Gabelrohr war gleich im ersten Versuch richtig befüllt und entlüftet - d.h. hier fährt die Kolbenstange auch nach mehrmaligem Zusammendrücken immer vollständig aus. Bei meinen vorherigen Aufbauten waren die Cartridges auch immer im ersten Versuch richtig befüllt und entlüftet.


    Weitere Infos:
    - O-Ringe an der Druckstufeneinheit wurden nicht erneuert da sie noch einwandfrei aussehen und auch jedes Mal beim Herausnehmen der Druckstufe immer ein ordentlichen Unterdruck erzeugen - nach meinem Eindruck sind die ausreichend dicht.
    - vertauschen der Druckstufen-Einheiten habe ich bereits probiert. Das Symptom tritt immer an derselben Druckstufen-Einheit auf, unabhängig vom Cartridge-Tank.
    - letzte Fahrt endete mit einem hohen Sprung ins Flat, wobei die Gabel durchschlug. Möglicherweise kann hier ein Zusammenhang mit meinem Problem bestehen, mir fällt aber keine vernünftige Erklärung ein.
    - leider habe ich vergessen vor dem Zerlegen der Cartridge zu prüfen ob sie auch da schon das Symptom gezeigt hätte, z.B. infolge der Landung im Flat.


    Hat jemand eine Idee welche Ursache meinem Problem zugrunde liegt oder was ich ausprobieren könnte?

  • ich habe das am sonntag auch an einer 47er showa gemacht.


    wenn die kolbenstange nich komplett raus kommt, hast du entweder noch luft
    in der cartridge oder es ist beim einbauen nicht genug öl drin gewesen.


    ich mache das einen tacken anders:
    bei punkt 5 fahre ich die kolbenstange komplett ein, setze bei (6) die druckstufeneinheit
    auf und ziehe die kolbenstange nach unten. dabei wird die druckstufeneinheit
    in die cartridge "eingesaugt". trotzdem muss noch die druckstufe gegen die druckstufenfeder
    (die kleine, die an der druckstufeneingheit mit dran ist) gedrückt werden zum einbau.


    wenn eingaschraubt, kolbenstange rein drücken um das überschüssige öl komplett raus zu drücken.


    tip: die druckstufeneinheit stelle ich mit dem shimpaket nach unten in gabelöl und schwenke
    das in dem behälter durch. da steckt meist jede menge luft drin, die muss vor dem einsetzen raus.
    dann die druckstufeneinheit schnell aus dem becher in die cartridge und schwups, fertig.


    so wie in diesem vid. ist zwar eine 49er showa, aber das prinzip ist ja gleich



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    You have to have the courage to sustain the situation that frightens you.


    Jedes Verbot ist eine leise Absage an die Idee, der Mensch sei vernunftbegabt.
    Stefan Geiger

  • Wenn es nur bei einer Druckstufeneinheit auftritt, dann liegt die Ursache an der.
    Erster Verdacht sind da natürlich erstmal die O-Ringe. An der Optik kannst du allerdings nicht erkennen, ob sie noch genügend abdichten.
    Wenn die Kolbenstange nicht ganz ausfährt, bleibt Sie dann irgendwann einfach stehen oder zieht sie sich wieder ein wenig zurück?
    Wenn sie stehen geblieben ist, kannst du sie leicht vollständig herausziehen oder mit leichtem Widerstand?
    Und wenn du sie komplett herausgezogen hast, bleibt sie dann so, oder zieht sie sich dann (auch) wieder ein wenig zurück?

    Probleme mit dem Fahrwerk? Fahr' schneller!


    Ich bin Bayer und damit von Haus aus schon mal viel cooler als du.

  • Danke für eure Antworten.


    frezno: die kolbenstange fährt bis etwa 80-90% aus und bleibt dann erstmal stehen. Bei wiederholtem zusammendrücken fährt sie immer weniger weit von selbst aus, also nach dem zweiten zusammendrücken etwa 70%, nach dem dritten 55% usw. Mit jedem zusammendrücken kommt entsprechend etwas Öl aus dem bleed hole. Das kann ja nur aus dem Cartridge-Tank kommen und muss am O-Ring vorbeigekommen sein, womit ich wohl meine Ursache gefunden habe.


    Wenn ich per hand nachhelfe und ziehe, spüre ich leichten Widerstand. Dann loslassen und die Kolbenstange zieht sich selbst wieder dahin bis wo sie zuletzt selbst ausgefahren ist.

  • was ich schon vermutet hatte. in dem Fall ist der Öldichtring im Trennkolbens defekt und muss getauscht werden.
    Viel Spass dabei...
    DIchtung hab ich, falls du sie brauchst.

    Probleme mit dem Fahrwerk? Fahr' schneller!


    Ich bin Bayer und damit von Haus aus schon mal viel cooler als du.

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