Hobbyprojekt einarmige Gabel

  • Hallo jeanjean,

    es ist noch immer so, dass die Löcher die Dämpfung nicht beeinflussen, also degressive Kennlinie bis 20m/s, was das doppelte ist wie in der Praxis erwartet (10m/s).

    Beim floatlose Midvalve war das Ergebnis OK, aber es gab auch einen leicht verbogenen Shim. Im Grunde wird das alles sehr popelig, weil man kaum noch Klemmdurchmesser hat.

    Bin daher bei 0,2mm Float gelandet was gut funktioniert und progressive Kennlinie aufbaut und somit zum Basevalve (degressiv) gut ergänzt. Damit ist alles ein wenig simpler geblieben.


    VG Erhard

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  • OK, also kleiner Querschnitt = hohe Durchflussgeschwindigkeit, die mit weniger Kraft abgebremst werden kann, somit kann die notwendige Dämpfung mit weniger Lamellen erzeugt werden, ohne im progressive Bereich zu kommen.


    Gruß, und Danke für die Info bezüglich Float

    Jean

  • Ja gerne, PN folgt sobald ich ein wenig Zeit habe dafür.

    VG Erhard

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  • Nach den heutigen Erkenntnisse, haltet ihr der Gabel-Umbau mit einseitiger Dämpfung für besser, ebenbürtig oder schlechter als der Umbau auf zweiseitige "konventionelle" OC-Gabel?


    Gruß

    jeanjean

  • Die "einarmige" ist das neueste was ich/wir gemacht haben, erstmals mit Restackor. Dadurch war es einfacher eine gute Abstimmung zu finden und bei Änderungen auch optimal ein Ziel zu realisieren. Auch sind meine Kenntnisse noch deutlich mehr, seit den Vorgängerprojekten.

    Die gemeinsame Arbeit mit Wuddy hat auch viel gebracht!

    Ich finde sie ist bisher die beste Abstimmung, glaube aber, dass man das mit einer zweiseitigen OC auch hinkriegen kann.

    Die konventionell OC ist eine Marzocchi Shiver 45 und geht auch fast so gut, nicht ganz so harmonisch. Die Gabel habe ich eingebaut weil die original Xplor mir kurz nach Kauf nicht mehr akzeptabel war. Nachteil waren die ganzen Adapterlösungen wegen anderer Durchmesser der Gabelklemmung, Achse,Bremsaufnahme. Aber fuhr sich solide.

    Eine 46 Öhlins OC habe ich mit einem Cone Valve als Basevalve umgebaut, wobei der cone ein spezielles Profil hatte, also kein einfacher gerader Kegel. Die Gabel habe ich aber mit dem Mopped verkauft. Die war auch sehr gut.

    Meine serienmässige 4CS kommt mit beiden OC´s nicht mit, aber ist zumindest deutlich vertrauenswürdiger in der Fahrsicherheit und besser von den Eigenschaften als die X-plor.

    Ich habe aber immer den Aufwand gescheut die 4CS zu analysieren und neu abzustimmen, halte sie aber für eine gute Basis, die leider unnötig kompliziert ist. Mindestens bräuchte sie auch Fußventile.


    Ich denke ein Holm-Dämpfung kann genauso gut gehen wie symetrisch - also für mich unentschieden.


    Es gibt aber auch im Hispeed Bereich einen grundsätzlich Vorteil für die einseitige Lösung. Bei voll geöffneten Midvalve Ports bremst die einseitige nur halb so stark, wie die zweiseitige (Klar, bremst ja nur eine Seit statt zwei). Ein weicheres Ansprechen auf Kanten lässt sich daher einfacher realisieren. An einer zweiseitigen OC bräuchte man idealerweise dazu optimierte Midvalve Ports.

    Vom Umbauaufwand an einer X-plor ist die einseitige klar vorne. Einstellen ist auch einfacher, da halbe Anzahl der Stellschrauben. Und man kann im linken Holm noch Gimmicks unterbringen, bzw. serienmäßig lassen.


    VG Erhard

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    3 Mal editiert, zuletzt von erhard ()

  • Danke Erhard.

    Ich stehe vor dem Umbau einer 43er Gabel mit 20mm Kartusche und denke, das auch hier aufgrund des kleinen Kolben-Durchmessers die Einseitigkeit von Vorteil sein könnte.
    Ich werde aber ein neuen Post aufmachen, um diesen nicht weiter zu missbrauchen.

    Gruß

    jeanjean

  • Danke Erhard.

    Ich stehe vor dem Umbau einer 43er Gabel mit 20mm Kartusche und denke, das auch hier aufgrund des kleinen Kolben-Durchmessers die Einseitigkeit von Vorteil sein könnte.
    Ich werde aber ein neuen Post aufmachen, um diesen nicht weiter zu missbrauchen.

    Gruß

    jeanjean

    Gute Idee! Mach einen Post auf. Die Kolbenstange ist auch 12mm oder? --> bitte in den neuen Post die Antwort ;)

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  • Neueste News, Gabel heute zerlegt.

    Es ist leider ein verbogener Frontshim im Stack.

    Die Gabel hatte sich schon ein bischen anders angefühlt als ich es gewohnt war. Muss also den Midvalve Stack etwas robuster gestalten. Mehr Float, mehr Frontshims. Auf das wird dann das Basevalve angepasst. Oder doch wieder das Konus Ventil links einbauen und damit einen Teil der High Speed Arbeit auf die linke Seite übertragen. Warum auch nicht - brächte mir eine Hispeed Einstellmöglichkeit.


    VG Erhard

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  • Nun ist es umgesetzt.

    Der Konus ist wieder aktiv, damit ich notfalls mehr Hispeed "zuschalten" kann.

    Die Gabel wurde ja abgestimmt um ohne linke Seite klar zu kommen.

    Deshalb wurde die linke Seite auf ein Minimum reduziert. Die Löcher im Konus Deckel und Gehäuse wurden von 4,5mm auf 5mm aufgebohrt. Somit kann der Konus noch etwas mehr entdrosselt werden. Das Basevalve links wurde auch passen abgestimmt.

    Passend zu diesem voll geöffneten Konus wurde die Druckstufe rechts etwas reduziert, vor allem ist sie nun degressiv in der Hispeed.

    Damit ergibt sich in Summe nahezu die gleiche Druckstufendämpfung ohne die Hispeed Progression wie bei der "einarmigen" Lösung zuvor.

    Wird der Cone zugedreht, steigt die midspeed und Hispeed Dämpfung relativ gleichmäßig und wird die Durchschlagreserven einstellbar machen, hoffentlich ohne die bekannte betonartige Verhärtung an stufenförmigen Hindernissen.


    Die Lowspeed Zugstufe wurde reduziert gegen Packing und die Lowspeed Druckstufe etwas angehoben, aber das ist voll einstellbar am Basevalve.


    VG Erhard


    P.S.: Restackor konnte ich "überreden", die Konusseite zu rechnen um das Basevalve dort anzupassen. Leider nur als einzelnes Ventil.

    Die rechte Seite kann wie gehabt komplett gerechnet werden, mit Dynamikanalyse. Man muss sich dabei die linke Seite quasi dazudenken. Es ist aber ganz brauchbar so zu arbeiten.

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    3 Mal editiert, zuletzt von erhard ()

  • Update:

    Das neue Setup Basevalve links mit Aufbohren auf der Konusseite war gut. Also am Konusgehäuse die Eintritts und Austrittslöcher 5,0mm statt 4,5 mm.

    Nun kann eine schöne zusätzliche Hispeed Dämpfung eingestellt werden, wenn man etwas Reserve für höhere Sprünge bzw. Landungen braucht.

    Damit habe ich jetzt eine ziemlich anpassungsfähige Gabel.

    Weil das Basevalve auf der linken Seite recht stramm ist, wird der Konus weit geöffnet. Komfort voll auf (37Klicks) MX -Enduro Mischbetrieb 25Klicks.


    VG Erhard

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  • Update nach einem Jahr:


    Vorgeschichte.

    (Nach erfolgreichem Umbau habe ich eine gebrauchte Öhlins Gabel günstig bekommen, die war erst mega-hart, ich hab dann einen Holm viel weicher gemacht.... )

    Ich fahre also das ganze letzte Jahr diese veränderte Öhlins Gabel und ein verändertes WP-Federbein, das ein bischen hart geraten war.

    Ich hatte nämlich 2 Federbeine gemacht, eines war deutlich zu weich, ging aber noch. Das andere einen tick zu hart, aber näher am Optimium als das Weiche.

    Mit der Ö-Gabel harmonierte das harte Federbein sehr gut (ergänz.: besser als in Kombi mit der X-plor), aber es ist eher auf MX Strecken zu Hause. Insgesamt kaum Leidensdruck, weil man mit dem Setup wunderbar stabil unterwegs ist und bedenkenlos draufhalten kann. (Wenn ich das Motorrad mal jemand an der Strecke zum probieren gab, hat es immer auffällig lange gedauert, bis ich es wieder zurück bekam....)


    Neu:

    Jetzt habe ich es aber endlich angegangen und ein Federbein gemacht, was ca 10 % weicher in Druck und Zug ist, bei gleicher Charakterisik (Restackor)


    Und siehe da - es harmoniert perfekt mit der X-Plor (die oben beschriebene letzte Stufe aus 2021).

    (Ergänzung: Kombi 10%weicheres FB und Öhlins-Gabel ist nicht perfekt, die Gabel ist im Vergleich mit dem Heck ein wenig zu straff.)

    Also weicheres FB (-10%) und X-plor 1-arm: In Kombi besser als hartes FB+Öhlins-Forke.

    Reserven (Sicherheit nach überzogenem Sprung etc.) und Stabilität weiter völlig ausreichend, aber agiler im Enduro, Baumstämme etc. Es ist leichter das Fahrwerk zu komprimieren um Bäume mit Trial Fahrtechnik zu bewältigen. Steinfeld geht ohne Problem - einfach gerade durchfahren.


    Bin wieder happy - weitere Impressionen in 2 Wochen, da steht Italien auf dem Programm. 3 Fahrtage in der Emiglia- Romana.


    VG Erhard



    P.S.: Historie:


    2019

    - Husky gekauft (250ti)

    - unerklärlicher Sturz mit X-plor Gabel

    - Gabelanalyse und Umbau


    2020-2021

    - Gute Kombi X-Plor Umbau und Serien Federbein gefunden

    - Umbauanleitung fürs Forum X-Plor Gabel mit Basevalve Einsteller verbessern, wenig Aufwand, große Wirkung.

    - Versuche mit Federbeinen, N10z gebraucht gekauft - anfangs gut, später na-ja. Bin am Zweifeln wegen diverser Punkte...

    - Umbau Serienfederbein - grenzwertig/weich nur mit extremen Klicks wirds gut, das ist immer ein schlechtes Zeichen...

    - N10z + harte Hauptkolbenshims - zu hart!

    - Harte Hauptkolben + Modifizierter Druckstufenversteller --> straff aber gut (=harte Variante)

    - 2021 -Öhlins Gabel gekauft und abgestimmt - sehr gut mit dem harten Federbein. Kombi Öhlins+hartes FB besser als X-plor+hartes FB.


    2022

    - Federbein 10% weicher gerechnet, Teile besorgt und verbaut (bis vorgestern)

    - Federbein mit 1.Öhlins Gabel getestet und mit 2.X-plor mod-Gabel getestet. 2. ist besser.




    Hauptpunkte der Federbein- und Gabel- Modifikationen:

    überall modifizierte Kolben mit mehr Durchlass (betrifft eigentlich alle, ausser Basevalve X-plor, hier wurden die Ports extrem verkleinert);

    Passende Shims dazu gerechnet.


    Aufwand.

    Jeweils 2-3 Iterationsschleifen, viel Bauen und Fahren. Die Restackor Rechnung trifft stets super ins Schwarze, Feintuning folgt dennoch, weil die Rechnung persönliche Vorlieben nicht kennen kann.

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    5 Mal editiert, zuletzt von erhard ()

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