Drehmoment vs Drehzahl Verständnisproblem GG EC 300

  • Einstellung Auslasssteuerung GasGas EC 300/19 und GP 300/18


    Wenn ich mir das durchlese und mit dem was ich beim Fahren fühle krieg ich ein Problem mit der (meiner?) Logik.



    Ich habe versucht von ganz geschlossen bis zu einer Umdrehung zu fahren und ja, bis ca 0.75 Umdrehungen ist wirklich sehr wenig Leistung.


    Aber schon bei 1.5 Umdrehungen (derzeitige Einstellung) mörder Drehmoment aus tiefsten Drehzahlen. Da wird es auf glattem Untergrund schon ordentlich schwer, selbst wenn man im zweiten Gang losfährt. Drehfreude ist zwar da aber flacht früh ab.


    Bei 2.5 Umdrehungen ist weit unten rum doch spürbar weniger Drehmoment und weniger Anfahrdrehmoment vorhanden, was es meiner Meinung nach eher einfacher macht auf glattem Untergrund.


    Bei 3 Umdrehungen und mehr dreht das zwar richtig wild und hoch, das Drehmoment ist aber untenrum sehr schwach bis nicht vorhanden.


    Für "Difficult Grip" ist meiner Meinung nach 1.5 Umdrehungen die schlechteste aller Varianten, warum empfiehlt GG das? Oder hat das vielleicht mit holprigem Englisch zu tun?


    @Tim Taylor was sagen deine Racer und Kunden dazu? Was ist deine Meinung/Einstellung?

  • Diese Tabelle bezieht sich wahrscheinlich nicht auf tiefste Drehzahlen, sondern auf die Leistung im mittleren Bereich.

  • in höheren drehzahlen wird die suche nach traktion bei 2.5 oder 3 Umdrehungen dann aber schon zum seiltanz, da gibts dann nur noch 0 vortrieb oder wheelspin, während bei 1.5 Umdrehungen die leistung obenrum wie du selbst schreibst abflacht, also ists auch da noch möglich traktion aufzubauen ...


    von oben übersetzt
    1,5 Umdrehungen: Sanfte leistungsentfaltung (... eigentlich ja genau das was man sich für schwierige bedingungen wünscht)
    2 Umdrehungen: Standard
    2,5 Umdrehungen: Lebhafter motor
    3 Umdrehungen: wenig drehmoment, aggressive leistungsentfaltung


    rein von der theorie klingts für mich schon logisch, und deckt sich auch mit der beschreibung von GG. Bin aber weder die bikes gefahren, geschweige denn hab ich an der ALS rumgestellt

    "If you don´t live for something, youll die for nothing"

  • Mit Vorspannen der Feder kann nur die Drehzahl verstellt werden, ab wann die ALS beginnt zu öffnen. Da die Federrate sich nicht ändert, verändert sich auch der Verstellbereich über das Drehzahlband nicht. Heißt der Verstellbereich bleibt immer bei beispielweise 3000 rpm.
    Beispiel: wenig vorgespannt ALS öffnet bei 5000 rpm, schließt bei 8000 rpm
    viel vorgespannt ALS öffnet erst bei 6000 rpm, schließt bei 9000 rpm


    Der Verstellbereich ändert sich nur mit anderen Federraten. Weichere Feder wird er schmaler (aggressiv), härtere Feder wird er breiter (sanfter). Bei KTM die rote, gelbe und grüne Feder....

    GSNO Geländesport Nordost


  • Doc: Nein, bitte lass mich da raus... sonst geht wieder eine endlose Diskussion los.
    Kurz gesagt: Wir, oder die Kunden, fahren die Motorräder, und stellen die ALS nach Gefühl ein. So wie der Kunde am besten klar kommt, bleibt es dann. Ob im Handbuch jetzt die Erklärung unklar übersetzt ist, ist uns ziemlich Schnuppe.
    Bisher wurde in den meisten Fällen mit 2 Umdrehungen auf gefahren, in wenigen Fällen mit 1,5 Umdrehungen auf.

    Vetriebspartner für RIEJU und SHERCO

  • Heißt der Verstellbereich bleibt immer bei beispielweise 3000 rpm.


    Steigt die Fliehkraft nicht zum Quadrat der Drehzahl ;)

  • Ich kann nicht verstehen, warum man denn die ALS zu stark vorspannen sollte. Die Anpassung würde dann die Leistung in der Mitte einbrechen lassen(weil ALS zu lange geschlossen), um obenraus mit einem abrupten Übergang wieder die Leistung zu bekommen, die man mit jeder anderen Einstellung auch hat.
    Zu wenig Vorspannen macht auch kaum Sinn. Man nimmt dem Motor Drehmoment knapp über Leerlauf bis Mitte (weil zu früh ALS auf!) bis es dann bei höheren Drehzahlen wieder passt. Mit einem recht abrupten Übergang vermutlich.
    Beides ist doch eine miese Drehmomentkurve!


    Ich denke fast alle Fahrer kommen mit einem möglichst glatten Drehmomentverlauf am besten klar. Den gibt es nur in der Nähe der optimalen Einstellung ansatzweise. Sinnig wäre auch noch eine einstellbare Breite, wie die ALS einsetzt. Also verschiedene Federn. Aber auch hier wird es wohl ein Optimum geben im Sinne gerader Drehmomentverlauf.


    Ich hoffe, es machen bald mehr so wie TM und ersetzen die Mechanik durch ein Servo mit frei wählbarer Kurve. Man könnte dann sogar abhängig von der Gasstellung ein Kennfeld haben.


    VG Erhard

    Don´t ask what you can do for your suspension - ask what your suspension can do for you!

  • Ich krieg das nicht hin, hier Emojy's zu posten.. hinter meine Aussage gehört eigentlich ein fetter Smiley..

    Vetriebspartner für RIEJU und SHERCO

  • Diese Tabelle bezieht sich wahrscheinlich nicht auf tiefste Drehzahlen, sondern auf die Leistung im mittleren Bereich.


    Daran hab ich tatsächlich nicht gedacht, das könnte natürlich sein. Wir haben recht exzessiv getestet dabei aber eher auf Anfahrdrehmoment und Bereich ganz unten bis maximal mittleren Bereich geachtet.
    Immer gleiche Waldrunde und gleiche Auffahrt. Und da ist 1.5 Umdrehungen eher unangenehm.
    Selbst beim Dahinrollen durch den Wald ist es unangenehm wenn man (insbesondere) im zweiten Gang von geschlossenem Gasgriff bei niedrigen bis niedrigsten Drehzahlen das Gas anlegt, da steht in einer zum Vergleich gefahrenen KTM 300/15 weniger Drehmoment zur Verfügung wodurch dieses "wow das springt ans Gas" - Gefühl nicht entsteht.


    Die KTM (alles Original, Feder gelb, JD Kit, normale Zündkurve) fühlte sich viel sanfter an, angenehmer zu fahren aber keineswegs schwach. Einfach besser zu dosieren weil kein so abrupter Drehmomentanstieg.



    von oben übersetzt 1,5 Umdrehungen: Sanfte leistungsentfaltung (... eigentlich ja genau das was man sich für schwierige bedingungen wünscht)


    Genau da ist aber, siehe oben, die Leistungsentfaltung unserer Meinung nach alles andere als sanft. Das wird erst zwischen 2,25 und 2,75 Umdrehungen deutlich besser und viel angenehmer zu fahren, weil man nicht so auf jedes Grad Gasgriffstellung achten muss.
    Man kann mehr Gas geben ohne das unmittelbar (zu) viel Drehmoment anliegt. Wobei meine mit Zusatzschwungmasse noch etwas sanfter reagiert als die GP die allgemein aggressiver ist.


    Nur zur Klarstellung, das ist nichts Negatives gegen GG oder sonst wen, man kann ja das ganze sehr schön einstellen, weit schöner als bei der KTM (2015) wie ich finde. Die Beschreibung fand ich halt etwas seltsam.Danke an alle!

  • Doc, schalt mal nen Gang zurück und versuch dich nen Tag lang darauf zu gewöhnen. Wenn das Mopped im mittleren Bereich gefahren wird, find ich es viel angenehmer, da der Moment wo die "ALS einsetzt" einfach garnicht kommt.
    Du kannst auch im mittleren Bereich "langsam" fahren. Versuchs mal und lass dich mal drauf ein.

  • Doc, schalt mal nen Gang zurück und versuch dich nen Tag lang darauf zu gewöhnen. Wenn das Mopped im mittleren Bereich gefahren wird, find ich es viel angenehmer, da der Moment wo die "ALS einsetzt" einfach garnicht kommt.
    Du kannst auch im mittleren Bereich "langsam" fahren. Versuchs mal und lass dich mal drauf ein.


    Mach ich! Danke, werde dir berichten.


    Hab gestern noch mit meinem besten Spezl telefoniert, der das gerade versucht und meint er tut sich leichter die Auffahrten im ersten Gang zu fahren statt im Zweiten und es verblüfft ihn, dass er im ersten Gang weniger zu kämpfen hat als im Zweiten.... Muss schauen ob ich ihn am Freitag zum Fahren überreden kann :)

  • Was auch gut geht ist mittlere Drehzahl mit schleifender Kupplung die langsamen Sachen. Eine 2-T hat untenrum nicht viel Drehmoment (vs. 4T). Das bedeutet nicht, dass man nicht auch mit sehr geringer Drehzahl (ohne Ausploppen wie 4T ) fahren kann, es fehlt aber die Kraft, z.B. für Auffahrten.
    Beim weichen Mapping brauche ich für Auffahrten deutlich mehr Drehzahlhilfe als mit dem Standardmapping. Durch Gewöhnung ist mir das Standardmapping inzwischen lieber, auch wenns knifflig ist.


    VG Erhard

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  • I trau mi net! mimmimi :)




    Übrigens heute zufällig und aus reinem Spieltrieb einen 68ps Turbodiesel gegen einen ca.67ps Benziner antreten lassen. Beides Fronttriebler. Auf geflutetem sehr glattem Asphalt haben wir mit den zwei Kleinen gespielt. Der Diesel ist unten wesentlich stärker als der Benziner, der erst richtig wach wird wenn der Diesel schon abkotzt. Im Nassen war der Diesel schwer zügig weg zu bewegen weil das Drehmoment den Grip gekillt hat, da war es mit dem fast drehmomentlosen Benzinzwerg deutlich einfacher, einfach vollgas geben und los. Hat mich ein wenig an unsere Versuche mit GG und KTM und den verschiedenen PV Einstellungen erinnert.
    Meinem Spezl hat die Spielerei mit den zwei 68 ps Monstern das Verständnis von viel Drehmoment bei sehr wenig Drehzahl vs. wenig Drehmoment über den gesamten Drehbereich deutlich erleichtert :)


    Schönes Ende, im Nassen mit einem alten aber schwer aufgeziegelten 944 Turbo das Heck steuern lassen. Hab direkt vergessen wie viel Spaß das macht. 8o

  • @DanyMC


    Doc, schalt mal nen Gang zurück und versuch dich nen Tag lang darauf zu gewöhnen. Wenn das Mopped im mittleren Bereich gefahren wird, find ich es viel angenehmer, da der Moment wo die "ALS einsetzt" einfach garnicht kommt.
    Du kannst auch im mittleren Bereich "langsam" fahren. Versuchs mal und lass dich mal drauf ein.


    Alter ich bin ziemlich tot, hab heute exzessiv getestet und probiert und bin erst jetzt nach 90 Stunden mit der Gassi draufgekommen was das (im positiven Sinne) für ein schizophrenes Moped sein kann. Von harmlos bis "ich kill dich!" kann man das Einstellen. Das Einzige was man (außer ein bissel Werkzeug) wirklich dazu braucht ist Geduld. Nicht meine Stärke zugegeben, zahlt sich aber echt aus.
    Irgendwann findet man dann den (für sich optimalen) Punkt, den man als "sweet spot" bezeichnen kann. Ich, hatte für meine Opafahrerei, einfach die falsche Einstellung gewählt, weil ich auf jemanden gehört hatte, aber egal....


    Hab auf einer kurzen, nicht allzu steilen Auffahrt die man aufgrund des Geländes schräg fahren muss "erfahren" was du meinst. Damit es lustiger wird waren da noch fest im Boden verankerte, nasse Steine und Wurzeln. Hinterreifen ein noch zu harter und nicht mehr ganz frischer 754er Mitas, kein Künstler beim schräg Fahren.
    Boden nach gestrigem Regen aber gut griffig, bissl feucht aber kein Gatsch.


    Für mich ganz klar im Zweier zu fahren, da wäre ich nie auf die Idee gekommen das im Einser zu versuchen, knifflig in der Anfahrt aber nicht wirklich steil. Ich bin zwar mit dem Zweier raufgekommen, bei 4 Versuchen hab ich aber zweimal das Moped abgelegt, weil es mir das Hinterrad hangabwärts weggedreht hat, nicht unüblich bei leicht schrägen Auffahrten und 754 halt.


    Entgegen meinen Erwartungen war es im Einser mit etwas Drehzahl aber echt ein Kinderspiel, weil da praktisch der Drehmomentanstieg gefehlt hat der mir das Hinterrad aus der Spur gerissen hat. Ich hab das dann echt oft versucht und muss zugeben, der von mir immer so vermiedene erste Gang hat seine Daseinsberechtigung überall dort wo Schwung schwer möglich ist.


    ALS - Einstellungen habe ich ausgiebig getestet und mir hat es sehr getaugt ein drehzahlhungriges Moped mit wenig Drehmoment über die Waldwege zu scheuchen. Beim ersten richtigen Anstieg ist mir aber schnell der Schmäh ausgegangen. Nach über 3 Stunden testen habe ich jetzt eine Einstellung gefunden wo das schön anreisst (trotz weniger Drehmoment als zuvor) und immer noch genug Drehmoment hat, dass ich mich fürchte, hehe. Und das Geile, wenn ich auf die sanfte ZK umschalte geht das butterweich zu fahren und dreht auch schön von unten bis ganz oben ohne flat spots. Ich bin froh, dass ich mir heute soviel Mühe gemacht habe, das hat sich ausgezahlt :thumbup:
    Und als Bonus ist mit der neuen PV-Einstellung die Zündkurvenverstellung spürbarer 8o

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