Alles rund um's Fahrwerk

  • Also sauber die Durchhänge messen und einstellen und basierend auf den Ergebnissen ggf. die passende Feder verbauen ist essentiell. Ich hab´s so gelernt, dass man hinten über die Vorspannung einen dynamischen Durchhang von ca. 100 mm/ein Drittel des Gesamtfederwegs einstellt und dann den statischen Durchhang misst, der ca. 30 - 35 mm haben sollte. Ist er zu klein, ist die Feder zu weich, da die zu weiche Feder zum Erreichen das korrekten dynamischen Durchhangs (zu) sehr vorgespannt wird und daher das Eigengewicht des Motorrads nicht ausreicht, um den notwendigen statischen Durchhang zu erreichen. Bei zu großem statischen Durchhang ist die Feder dann zu hart - zu wenig Vorspannung.


    Bei der Gabel finde ich´s immer schwieriger, da orientiere ich mich an ca. 60 mm dynamisch und dann gewünscht ca. 30 mm statisch.


    Und dann halt ausgehend von der Standardeinstellung mit der Dämpfung spielen. Ich finde es schon erstaunlich, wie man bspw. das unterschiedliche Ausfederverhalten des Hecks spürt, wenn man neben dem Mopped stehend mit der Hand auf der Sitzbank das Ding in die Federn drückt und die Zugstufe mal komplett offen oder zu hat.


    Die Profis mögen mich gerne korrigieren, ich lerne gerne dazu.

  • Zum Glück kann ja jeder selber entscheiden, wofür er sein Geld ausgibt ;)
    Ich bin der Meinung, dass man beispielsweise einen Stoßdämpfer erst dann vernünftig beurteilen und einstellen kann, wenn man selber die richtige Position und Haltung auf dem Motorrad eingenommen hat. Wenn man beispielsweise beim Anbremsen schlecht stehe, dann wird das Heck unruhig. Dagegen kann man natürlich an den Einstellungen drehen, um in dieser einen Situation eine Besserung zu bekommen - wird aber womöglich in anderen Situationen Verschlechterungen bringen.


    Das originale Fahrwerk von KTM / HVA ist m.E. für den durchschnittlichen Endurofahrer ein sehr gutes und deckt einen sehr großen Einsatzbereich vieler Fahrer ab.
    Bei sehr schnellem Einsatz macht dann möglicherweise eine CC-Gabel Sinn. Wenn man das nicht vorrangig fahren möchte, dann ist man vermutlich mit dem originalen Fahrwerk besser ausgestattet. (Wobei es auch Serienfahrwerke gibt, die vermutlich den meisten Leuten nicht gut passen)
    Wenn man z.B. mit dem X-Plor eine sehr gute Basis für sein Fahrlevel hat, dann hilft es den meisten Fahrern meiner Meinung nach viel mehr, wenn man diese beibehält und das Geld in organisierte Trainings investiert. Klingt nur natürlich nicht so verlockend wie "investiere 500 EUR in dein Fahrwerk und du wirst sofort besser fahren" ;)


    BTW: Vielen Dank unseren (wirklichen) Fahrwerksspezialisten für den Input.


  • [...] Ansonsten testen beim MX die Fahrer was raus und ändern dass dann nur ganz selten, auch bei vers. Böden.
    Die gewöhnen sich eher an ein Setup als das sie ständig was neues testen, auf das sie sich dann wieder neu einstellen müssen.


    Meinst du damit, dass die absolut gar nichts verstellen oder immer die gleiche Grundeinstellung fahren und nur hier und da je nach Boden mal ein paar Klicks machen?



    Wie kommt es überhaupt zu dem Thread? Der startet ja so, als hätte irgendwer behauptet, dass was gegen Luxusfahrwerke spricht.



    Ich hab sowas nur, weil es immer mein Traum war, die Abstimmung ist aber völlig falsch geraten und ich hab keinen Bock, mich drum zu kümmern. Spricht sehr gut an, aber schlägt hinten viel zu schnell durch...springe ja sowieso nur kurze Sprünge und springe jetzt halt immer so, dass ich vorne zuerst aufkomme. Funktioniert auch :D


  • Wir hatten im Thread für Beta 200 RR eine Diskussion über Fahrwerke und schweiften etwas vom eigentlichen Thema ab.... Darum extra ein Thread.


    Also im MX, jedenfalls in der DM, werden die Fahrwerke welche von Pepper oder Ringwald betreut werden auf jede Strecke angepasst. Wenn es sein muss wird das Setting schnell in der rollenden Werkstatt geändert. Das weiß ich zufällig zu 100% :D

    GSNO Geländesport Nordost

  • Manchmal gehen Sie auch nur mit dem Lappen drüber und sagen alles anders.... plötzlich kommt der Fahrer zurecht. Der Kopf spielt eben eine entscheidene Rolle :thumbup:

    GSNO Geländesport Nordost

  • Meinst du damit, dass die absolut gar nichts verstellen oder immer die gleiche Grundeinstellung fahren und nur hier und da je nach Boden mal ein paar Klicks machen?


    Hängt sicher auch vom jeweiligen Fahrer ab, aber das Grundsetup (intern) wird nur in Extremfällen geändert oder wenn es der Fahrer ausdrücklich wünscht. Das passiert meistens, wenn er mit seiner Leistung nicht zufrieden ist :P

  • Mein Gedächtnis sagt mir das du doch das Alternativ-Setup fährst. Ist ja nichts anderes wie ein gemachtes Fahrwerk. Alleine das Basevalve ist fast 10 mal straffer vom Shimpaket als Standard. Das bleibt bei Speed natürlich wesentlich ruhiger.


    Bin lange Zeit das originale gefahren (auch im Pokal) und bin dann irgendwann das alternative Setup gefahren. Das war für meinen hauptsächlichen Einsatz auch sinnvoll und besser. Ich denke aber, dass die allermeisten Hobbyfahrer mit dem softeren originalen Setup besser bedient sind.


    Übrigens: Hier wird ja teilweise geschrieben, der Hobbyfahrer sollte durch das überarbeitete Fahrwerk "sicherer" und auch "kräfteschonender" fahren. Das erreicht man m.E. für Hobbyfahrer auch nicht unbedingt mit strafferen Fahrwerken. Beispielsweise das X-Plor mit alternativem Setup ist bei langsameren Geschwindigkeiten unruhiger.


  • Übrigens: Hier wird ja teilweise geschrieben, der Hobbyfahrer sollte durch das überarbeitete Fahrwerk "sicherer" und auch "kräfteschonender" fahren. Das erreicht man m.E. für Hobbyfahrer auch nicht unbedingt mit strafferen Fahrwerken. Beispielsweise das X-Plor mit alternativem Setup ist bei langsameren Geschwindigkeiten unruhiger.


    Man muss dazu beachten, was jemand fährt: Wald/Wiese, Hard-Enduro, klassisches E, Cross Country, MX. Alles fordert/profitiert von leicht bis stark anderem Setting. MX-Setting im Wald ist genauso unsicher/unkomfortabel wie Wald-Setup auf der MX-Piste.

  • Absolut!
    Für speziellen Einsatz macht ja an fast jedem Bike auch spezielles Setup (nicht nur Fahrwerk) Sinn.
    Meine Ausführungen bezogen sich in erster Linie auf das, was und wie die meisten mir bekannten Hobbyendurofahrer so fahren.
    Bzw. ich selber bin mit dem X-Plor hauptsächlich klassisches Enduro gefahren. Das heißt es war eigentlich alles dabei von sehr tiefem Sand, sehr schnellen und zerfahrenen Sonderprüfungen, MX, bis hin zu Extrem-Tests in Woltersdorf oder zur WM in Zschopau.
    Ganz langsam war ich dabei auch nicht, weswegen ich dem Flo doch mindestens in dem Punkt widersprechen möchte, dass die X-Plor eine Gabel zum Endurowandern ist ;)

  • Grundsätzlich ist aber festzuhalten das mit zunehmender Geschwindigkeit eine straffere Dämpfung benötigt wird, ganz einfach weil mehr Energie umgewandelt werden muss. Beim MX ist durch die Sprünge eben noch mehr Dämpfung nötig.


    Zur XPlor-Gabel:


    Das das Ansprechverhalten bei langsamer Fahrt mit dem Alternativsetup leidet, liegt an der Konstruktion der Gabel. Die Zugstufenseite ist ja eine klassische OC-Gabel mit allen typischen Innereien. Einziger Unterschied: Unten am Basevalve fehlt ein Einsteller. Aber genau dieser hat erheblichen Einfluss auf das Ansprechverhalten. Da der Einsteller einen freien Ölfluss definiert. Wenn kein freier Ölfluss vorhanden ist (XPlor), müssen die Shims auf dem Basevalve erst abheben, bevor sich was bewegt. Dieses braucht aber relativ viel Kraft, da die Shims beim Biegen aneinander reiben. Freier Ölfluss kompensiert dieses Phänomen zu Beginn. Das Problem lässt sich aber relativ einfach lösen. Entweder man bohrt ein Loch seitlich in den Kolben (1,5 mm) oder man verwendet als ersten Shim einen 22×0,1 mm (dadurch sind die Ports etwas offen). Beides bietet ca. soviel Ölfluss wie ein halb geöffneter Einsteller.

    GSNO Geländesport Nordost

  • Was ist von Kunststoffgleitbuchsen zu halten? Hat das schon mal jemand ausprobiert?

    ...du hast mir mein Orange verpatzt,
    hast mir einen schwarzen Fleck gekratzt,
    in mein Orange...
    [SIZE="1"](Wilfried Scheutz)[/SIZE]

  • Die vom feinmechanik Rosenheim?
    Keine Ahnung.
    Wird halt blöd wenn die richtig verschleissen.
    VG Erhard

    Don´t ask what you can do for your suspension - ask what your suspension can do for you!

  • Fahrwerk Standard
    Federn für´s Fahrer Gewicht
    Durchhang i.O
    Gabel durchstecken oder bündig
    Druck / Zug +/-
    Öl Gabel dünner oder dicker
    reicht doch für ´s Standartfahrwerk oder ...

  • es hat schon seinen grund waum man da buchsen verwendet die einen stabilen trägerwerkstoff mit nur einer dünnen kunststoff gleitschicht vorweisen.
    immerhin wirken auch radiale kräfte welche den kunststoff verformen können.

  • es hat schon seinen grund waum man da buchsen verwendet die einen stabilen trägerwerkstoff mit nur einer dünnen kunststoff gleitschicht vorweisen.
    immerhin wirken auch radiale kräfte welche den kunststoff verformen können.


    Unterschätze das Zeug nicht. Spezielle Kunststoffe zur Lagerung kommen mehr und mehr in Mode, das Zeug ist nicht mit Wald- und Wiesen-Kunststoffen zu vergleichen.
    Das ist ein wenig so wie die neueren grünen Gabeldichtringe von SKF... Jahrzentelang waren normale Ringe gängig, plötzlich kommen diese grünen Dinger um die Ecke.

  • Die neuen Werkstoffe (z.B. PEEK) aus Kunststoff kommen von der Festigkeit in den Bereich von mittleren Alusorten.
    Das ist mir schon klar.
    Allerdings sind die bisherigen Gleitringe nach wie vor noch fester. Sobald die Gleitschicht ab ist nimmt die Reibung halt zu.
    Was besser ist?
    So lange nicht verschlissen, traue ich den neuen Produkten mehr zu.
    Also warum nicht ;)
    VG Erhard

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