Artikel aus der Braunschweiger/Salzgitter-Zeitung vom 13.03.03:
Neue Spielwiese für Geländewagen
Ab 9. April: "Motopark Off-Road" bei Halberstadt – Schöningen träumt weiter vom BKB-Tagebau-Projekt
OSCHERSLEBEN. 30 Kilometer südlich von Schöningen wird am 9. April in Gröningen bei Halberstadt (Sachsen-Anhalt) der "Motopark Off-Road" eröffnet.
Auf dem 30 Hektar großen Gelände eines stillgelegten Kieswerkes bei Halberstadt laufen die AbschlussArbeiten für ein insgesamt 5 Kilometer langes Pisten-Netz mit vier bis zu 60 Meter hohen Hügeln. Betreiber dieses neuen Zentrums ist der Motopark Oschersleben, der somit neben der Rennstrecke nun auch einen Gelände-Parcours anbieten kann.
Der Schwerpunkt wird zunächst ausschließlich auf Firmen-Veranstaltungen liegen. "Schon für dieses Jahr haben wir 20 feste Anmeldungen von Unternehmen wie DaimlerChrysler, Dunlop und Volkswagen," betont Motopark-Geschäftsführer Peter Rumpfkeil. Aber der rührige Motorsport-Manager plant für die Zukunft außerdem Rennen für Motorräder und Wagen (Moto-Cross, Trial, Auto-Cross) sowie eine Nutzung auch für Privatleute. "Das Problem ist aber, dass wir eine geschulte Mannschaft aufbauen müssen. Das dauert noch," sagt Rumpfkeil.
Das Gröninger Projekt profitiert von einem Trend, den alle Hersteller von Geländewagen inzwischen spüren. Die Kunden wollen mit ihren vierradgetriebenen Modellen nicht nur täglich auf glatten Asphalt-Straßen dahinrollen, sondern die Fähigkeiten ihrer Fahrzeuge auch mal auf unbefestigtem Untergrund ausprobieren. Deshalb hat ja bekanntlich auch VW einen Mini-Parcours in der Wolfsburger Autostadt installiert und bietet darüber hinaus für Touareg-Kunden als Spielwiesen zehn spezielle "VW-Off-Road-Pisten" in ganz Deutschland an.
Für die seit fünf Jahren diskutierten Off-Road-Pläne im ehemaligen rund 300 Hektar großen BKB-Tagebau-Gelände von Schöningen darf das Gröninger Projekt nun durchaus als ein zweiter bitterer Rückschlag nach der Einweihung des AutostadtParcours gewertet werden. Doch der Sprecher der Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke, Markus Nitschke, sieht das gelassen: "Kiesgruben sind nicht unsere Messlatte."
Das mag stimmen; denn die BKB träumt immer noch von einem weltweit einmaligen, 120 bis 230 Millionen Euro teueren Projekt mit CrossArena, Hotel, Mehrzweckhalle und 200 Arbeitsplätzen. Motorsportfachleute sind indes sicher, dass dies ein Traum bleiben wird. –pf.
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