300 TPI 2022: was kann die Coober CDI besser?

  • Laut einem längerem Interview mit Sauer für ein US-Magazin wurde knapp 10 Jahre an der DI geforscht und sollte schon wegen der kommenden Verschärfung eingeführt werden.

    Aber da die gewünschte Leistung und Charakteristik damit nicht umsetzbar war, hat man kurzfristig auf eine andere Lösung gewechselt. Hätte eigentlich mit Modell 17 kommen sollen. Die TPI wurde dann innerhalb eines Jahres entwickelt.

    Das war ein Schnell-Schuss, der zwar sehr gut läuft, aber doch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auch zickt :evil: .

    Meine 21er hatte ja mit 16h einen Motorschaden, weil die Ölpumpe ausgefallen ist (Mein Glück, dafür gabs günstig eine junge, Gebrauchte). Und auch jetzt, trotz Extreme Mapping, ist der Ölverbrauch beängstigend gering. Ich hab auf über 20BH nur 600ml Öl nachgefüllt....

    Benzinmenge kann ich nicht sagen, da häufig keine kleinere Mengen nach getankt.

    Richtig, darüber haben wir ca. ein Jahr nach Erscheinen der TPI gesprochen. Den KTM'ler den ich kenne, der hat das auch so bestätigt. Eigentlich war TPI so gar nicht geplant und somit ein Schnellschuss, wie du richtig sagst. Dafür haben sie es aber recht gut hinbekommen, wenngleich auch teilweise auf dem Rücken der Käufer.


    Oha! Das mit dem Motorschaden wusste ich gar nicht. Ich glaube nicht, dass du das letztens als wir uns in Ungarn getroffen haben erwähnt hast :/ Oder ich habe es schlicht und einfach vergessen.

    Ja der Ölverbrauch der TPI ist, wie ich auch von anderen höre, wirklich gering. Versuche ich den Yanks auch immer zu erklären, dass ihr 32:1 Gemisch für A&F ist, aber sinnlos...

    KTM hat sich mit dem TPI Erfinder, ein Neuseeländer (schreibt unter "Uniflow" in US Foren) angelegt und geglaubt sie können ihn austricksen. Aber der ist auch nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen und in den Infight gegangen. Wobei ich den aktuellen Status nicht kenne und ehrlich gesagt ist es mir auch egal. Uniflow hat dann Hilfe von TM, die haben ihn im Gegensatz zu KTM nämlich höflich gefragt, bekommen und unterstützen ihn bei den Verhandlungen mit KTM. Mehr weiß ich darüber aber auch nicht.

    KTM hat mit keinem Wort erwähnt, dass TPI durch TBI ersetzt wird. Alles Spekulation, allerdings scheint es zumindest ein Motorrad zu geben, dass offiziell eine Saugrohreinspritzung hat. Ich persönlich wäre davon begeistert, weil ich denke, dass das 1A funktionieren wird, bei den 4Taktern geht es ja auch ohne Probleme. Und es wäre vergleichsweise (also zur TPI) weit einfacher. Sowohl technisch im Sinne der Menge an Komponenten als auch abstimmungstechnisch. Ein Drosselklappenpotentiometer und ein paar Temperatursensoren wird es brauchen, aber keinen Öltank, Ölschlauch und Füllhals, Ölleitung CCP Sensor und irgendwelche Zündungsspielereien, sei es nur eine Zündkerze die für hochgezogene Augenbrauen sorgt.


    Vielleicht wartet KTM noch und arbeitet parallel dazu an einer ordentlichen Auslass-Steuerung (a la Sherco). Das die das Abgas zulassungskonform hinbringen, da habe ich null Zweifel. Nötigenfalls wird es halt so wie bei z.B. meiner (echten!) GasGas einen Umrüstsatz geben damit die offene Leistung abgerufen werden kann. Das wird noch spannend und so ein Moped würde mich auch sehr anfixen, obwohl ich ja eine Beta als Pensionsmoped eingeplant habe... :prosit:

  • "Vielleicht wartet KTM noch und arbeitet parallel dazu an einer ordentlichen Auslass-Steuerung (a la Sherco). Das die das Abgas zulassungskonform hinbringen, da habe ich null Zweifel."



    nur damit keine Verwechslung aufkommt.

    KTM (und vermutlich alle anderen) bringt nur die zugestoppelte, runtergedrosselte und "konformgemappte" Drosselversion halbwegs legal hin.

    alles was rumfährt (Sportenduros) ist nie legal, sobald entdrosselt.


    und: die motocross KTM 250er und 300er modell 23 hat schon beides, elektrisches powervalve und Saugrohreinspritzung.

  • Ja, war aber ohnedies klar. Ohne Drosselung geht nichts mit Euro5 oder gar 6. Ich habe das auch nur erwähnt weil ja gemutmaßt wurde, dass man TPI wegen der Emissionen eingeführt hat und zukünftig (Zitat Pierer 2020 oder 21) vielleicht auch die Enduros ohne Straßenzulassung bringen wird. Weder das Eine noch das Andere hat sich bewahrheitet :)


    Ja die MXer das weiß man ja seit ein paar Tagen, aber zu den EXCs hat sich KTM sehr bedeckt gehalten, gibt wenig bis keine Information dazu. Jedenfalls keine Offizielle...

  • Oha! Das mit dem Motorschaden wusste ich gar nicht. Ich glaube nicht, dass du das letztens als wir uns in Ungarn getroffen haben erwähnt hast

    Wahrscheinlich schon, wobei nicht ich den Motorschaden hatte, sondern der Vorbesitzer, der das Moped dann gleich wieder zurück gab. Dafür bekam ich ein günstiges Moped mit 15,6h auf der Uhr und neuem Zylinder, etc. ;)



    Ja die MXer das weiß man ja seit ein paar Tagen, aber zu den EXCs hat sich KTM sehr bedeckt gehalten, gibt wenig bis keine Information dazu.

    Klar, dass sie jetzt noch nicht vorgreifen, wollen ja auch noch 23er Mopedn verkaufen. Das wird schon nächstes Frühjahr groß angekündigt werden.

  • Nicht nur Öl wurde angepasst, das ganze System ist anders.

    Wir haben Motoren mit 400+ Std mit original Kolben mit der "normalen" ECU

    Um mal zum Thema zurück zu kommen:

    Bei meiner 300 TPI 18 habe ich nach 90 Stunden den Kolben gewechselt.

    Auschließlich Motul 710, es waren leichte Kippspuren erkennbar und der Zylinderdurchmesser war an der Grenze zu Kolbengröße 2 (die ich dann auch verbaut habe). Das ganze mit einem Mischungsverhältnis von irgendwo 1:60 - 1:100, je nach Gasgriffstellung usw.. (und ja, der Zylinder wurde leicht durchgehont vor dem Einbau).


    Was kann eine Coober CDI bzgl. der Ölmenge ändern? Sie vergrößern.

    Um wieviel muss eine Ölmenge vergrössert werden, um 400+ Stunden Haltbarkeit zu erreichen gegenüber 90 Stunden? 1:40? 1:30? 1:20? DIe Mopeds würden rauchen wie ein alter Kaminschlot.


    Niemand kann mir erzählen, daß mit der Coober auf einmal eine über 4-fach höhere Lebensdauer erreichbar ist.

    Wann wurde bei den Vergaser-Modellen mit 1:60 der Kolben gewechselt? Nach 200 Stunden? Bestimmt nicht.


    Und jetzt soll mit der Coober die Lebensdauer so signifikant ansteigen?


    Wer's glaubt, soll's glauben, ich nicht.

  • Coober sagt ja nicht wie die Motoren mit 400h ausschauen.


    Sie sagen ja nur, dass die Wixkiste mit 400h noch läuft (irgendwie). Und das wird sie sicherlich. Auch mit der originalen KTM ECU.


    Manche Guides in RO haben viel mehr draufgenudelt und fahren damit auch noch rum. Kar kann man einen Kolben immer nach 80h tauschen oder einfach fahren bis der big bang kommt.



    .

  • Es gibt aktuell das "102 Standard" und "103 Extreme" mapping. Unterscheiden sich nur durch die Ölmenge wobei das "Extreme" nicht nur beim Kaltstart sondern über den ganzen Bereich mehr Öl beimischt. Wobei sich "Extreme" jetzt eher auf der sicheren Seite bezieht, während "102 Standard" eher auf das was von KTM als (minimal?) benötigt gesehen wird. Sorgfältiges Warmlaufen ist bei den TPIs sowieso Pflicht.


    Ich habe auf meiner 2021 EC250 das "103 Extreme" gewählt und der Ölverbraucht ist deutlich höher als auf einer 2020 300TPI mit 102er Mapping. Allgemein hat sich die Ansicht durchgesetzt, daß KTM mit dem 2020/2021 Jahrgang eher zu wenig Öl beimischt während es beim 2018/19 Modelljahr noch mehr war. Das 103er Mapping bringt das Niveau wieder auf 2018/19 Level.


    Michael

    103:




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  • Ich vermute das der höhere Verschleiß vor allem durch die magere Verbrennung der TPI verursacht wird als durch die geringere Ölmenge.

  • Ich hatte lange mit dem Gedanken gespielt, ob ich mir den Coober Apparat leisten soll.. hatte dann die Option ne Gebrauchte ein wenig günstiger zu bekommen und zugeschlagen. Was soll ich sagen: Bei meiner 2021er 300 GasGas merke ich den Unterschied gewaltig. Das Mopped nimmt das Gas "schöner" an. Den Unterschied der beiden Mapping-Optionen merkt man auch deutlicher.

    Ich kann mir vorstellen, dass andere Bikes ab Werk schon "besser" abgestimmt sind und deshalb so ein Coober Ding gar nicht brauchen. Bei mir wars ein Test, der sich als für mich sinnvoll herausgestellt hat. Gerade im Klein Klein fährt sich die GG einfacher mit Coober.

    Ob das Ganze jetzt dadurch haltbarer wird oder der Kolben noch mehr Stunden vertragen würde als mit originaler CDI kann ich nicht sagen. Ich werde bei 70-80h einfach mal aufmachen und gucken wies aussieht. Coober hin oder her. Ich denke, dass die Modelle ab 20/21 doch noch die ein oder andere Änderung erfahren haben, die ggf. den frühen Kolbentod früherer Modelle vermeiden. Das ist aber eine Meinung von mir, beweisen kann ich es nicht.


    Am Anfang war ich mir mit der TPI gar nicht sicher. Es wäre um ein Haar eine Beta geworden und ich hatte mich oft gefragt die richtige Entscheidung getroffen zu haben.. TPI oder Vergaser.. insbesondere, da das Ansprechverhalten mit der originalen CDI nicht so prickelnd war. Nach dem Wechsel zu Coober und einigen Fahrstunden muss ich sagen, dass ichs wieder genau so machen würde. Man kann ja über die Sensorik schimpfen was man möchte, aber schlecht erreichbare/(de-)montierbare Vergaser mit teilweise hängenden Schwimmern (meiner vorherigen Beta) waren auch nicht das Wahre ;)

    Irgendwas ist doch immer. Bin mit meiner TPI im Reinen und hab ne Menge Spaß damit.

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