Alltags-Enduros: Auswirkungen d. Gewichtsunterschiede im Gelände?

  • Hallo Leute.

    Ich heiße Yannik, 31 Jahre alt und mache jetzt endlich den A-Schein. Ich bin mit Quad und dann ATV ins Thema Offroad eingestiegen und drauf hängen geblieben. Jetzt bin ich auf der Suche nach einem passenden Moped und (auf die Gefahr hin dass es keiner mehr lesen will) wie jeder zweite Spaten suche ich den Kompromiss zwischen Alltag und Gelände. Den richtigen Hardcore-Gelände-Kram peile ich nicht an, eher wettkampfloses Enduro-Wandern und flott innerstädtisch, sowie auf Landstraßen mitfließen. Bisher sieht es also danach aus, als sei üen die KTM Enduro 690 und die Yamaha wr250r geeignete Modelle - allein schon wegen der offenen Leistung und den großzügigen Wartungsintervallen. Über passende Alternativen außer der Drz400 und die Cl350 freue ich mich natürlich auch.


    Die 690er durfte ich probesitzen: etwas zu hoch für mich. Müsste also etwas tiefergelegt werden (aber ist ja wohl gut machbar)

    Meine Größe bei ca. 80 Kg ist ca. 175 cm.

    Bei der 250er siehts ja gleich aus. Da diese aber recht selten sind und die nächste viele hundert KM entfernt ist, fällt ein Probesitzen vorab erstmal aus.

    Die 400er ist sogar noch höher und hat das höhere Gewicht bei der geringeren Leistung, weswegen sie für mich rausfällt.


    So, was mich nun brennend interessiert und was ich aufgrund mangelnder Erfahrung und oben erwähnter fehlender Möglichkeit zur "mal-eben-Probefahren" nicht einschätzen kann: Wie deutlich bemerkbar macht sich der Gewichtsunterschied von etwa 20 kg beim Enduro-Wandern? Und wie schätzt ihr den Vorteil des Hubraumes und der Mehrleistung im Alltag ggü. evtl. Gewichts-Nachteilen im Gelände (gerade für Anfänger meiner Größe und inzwischen leider vernachlässigter Konstitution, welche ja für das Handling von höherem Gewicht sehr erforderlich ist) ein? Hier habe ich mich sehr verunsichern lassen von den zahlreichen Forenbeiträgen. Berichten, Erfahrungen etc. pp.

    Preislich liegen beide Maschinen gebraucht etwa auf dem gleichen Niveau, neu gibts die 250er ja ohnehin nicht mehr. Also ein teuerer Spaß, das will sohl überlegt sein und ich kann nur einmal kaufen und vermutlich die 250er nicht probefahren (und vor allem beide Maschinen wohl nicht im Gelände probefahren).


    Würde mich über ein paar Rückmeldungen und Meinungen dazu freuen :)

    Ich wünsche eine gute Fahrt und viele Grüße.

  • WR - R oder-F ?

    Sowohl die F als auch die 690 bin ich ausgiebig gefahren, sind 2 paar Stiefel

    Die 250 F ist recht nahe an den bekannten Sportenduros, mit Allen vor und Nachteilen

    Die 690 ist fuer Anfaenger eine Handvoll, aber man gewoehnt sich sehr schnell an das Teil. Auf Teer halt ne Macht.

    Die Sache mit der Sitzhöhe sollte man nicht ueberbewerten, kenne reihenweise 690er/701 fahrer unter 175 cm die in verlaengerten Federwegen investieren...

    Bei den 690ern hat sich auch einiges veraendert ueber die Jahre, bj waere interessant zu wissen

  • die 690er fühlt sich im weiten gelände wohl, ist eine super basis für

    rallye moppeds. offroad kann die!


    wenn du also auf "kleinklein" verzichtest und eine alltagstaugliche enduro

    suchst, wäre das meine allererste wahl.

    gelände im sinne von unbefestigte wege, ein wenig in der kiesgrube rumrollen,

    etc. geht absolut gut.


    die 690er ist in aller regel ein wertstabiles mopped. fang mit der mal an, wenn du

    dann mehr bock auf "richtig" gelände hast, kannst du immer noch auf eine sportenduro

    relativ verlustfrei umsteigen.


    denn ganz ehrlich: diese "dual purpose" moppeds sind immer nur ein schlechter kompromiss.

    lieber 2 moppeds, jedes passend für den jeweiligen einsatzbereich. das rechnet sich unterm strich.

    (sofern du platz hast, die dinger irgendwo unter zu stellen).

    You have to have the courage to sustain the situation that frightens you.


    Jedes Verbot ist eine leise Absage an die Idee, der Mensch sei vernunftbegabt.
    Stefan Geiger

  • Ich gebe bei dem Dual-Purpose-Ansatz neben dem Gewicht das Thema Reifen zu bedenken. Wenn sich das "wettkampfloses Enduro-Wandern" mit den Reifen, die Du sinnvollerweise für "flott innerstädtisch, sowie auf Landstraßen mitfließen" aufziehst, machen lässt, ok. Aber ab einem gewissen Level im Gelände (Feuchtigkeit, Untergrund, Topologie) setzen "Dual-Purpose"-Pneus da schnell ein Limit, jenseits dessen es keinen Spaß mehr macht. Und beim Aufheben und Rumwuchten des verschlmmten Moppeds kommt dann das Thema Gewicht... Klar kann man auch mit FIM-Gelände-Reifen auf Asphalt ganz nett fahren, die machen da schon mehr mit, als man am Anfang vermutet, aber dann hast Du halt heftig Verschleiß und es ist irgendwo Perlen für die Säue.

  • Hallo Yannik,

    persönlich würde ich um jedes Kilo feilschen. Lieber weniger Leistung als höheres Gewicht. Im Gelände sind 20kg Unterschied Welten, auf der Straße eher nicht so entscheidend, aber manchmal schon spürbar.

    Hab selber mit 160kg Mopped angefangen, dann auf 140kg runter gegangen - das war schon ein Quantensprung - dann nur noch 125kg, dann 115kg und wieder deutlich die Verbesserung gespürt.

    Was nicht heisst, dass man nicht mit einer Dual-Enduro mit 150kg im Gelände fahren könnte, aber mit weniger Gewicht traust du dich ganz andere Sachen.

    Beispiel aus der Praxis was Gewicht ausmacht:

    Freund von mir (auf alle Fälle viel besserer Fahrer als ich) auf der KTM LC4 160kg/54PS, dagegen ich auf der WR 400 (nur 125kg/45PS). Sowohl im Gelände als auch auf Feldwegen und Straße bin ich locker dran geblieben und musste den Motor nicht mal ausquetschen.

    Oder er auf der KTM Adventure 640 (170kg/54PS) und ich auf der DRZ 400 (140kg/40PS) - Straße ehrer gleich, aber im Gelände, Wellen, Auffahrten musste ich mehrmals auf ihn warten. Interessanterweise war er, zumindest im Gelände, immer der schnellste auf seiner stark modifizierten DR 350 (130kg/35PS).


    Aktuell fahr ich am meisten mit der DRZ, mit dem Gewicht hab ich mich arangiert, die Leistung reicht offroad für alles hier in Umfeld, auf der Straße eigentlich mehr als bei Tempolimit gesund ist. Hab relativ grobe Reifen drauf, Michelin AC10 und Tracker, die machen sich offroad gut, für die Fahrt zur Arbeit taugen sie auch und halten gut 3000km.


    Was würde ich mir für Alltag und Gelände ohne Racing wünschen? Am wichtigsten ist ein ordentliches Fahrwerk, gesunde 35-45PS und ein Gewicht von unter 140 - besser unter 130kg.

    Aber das ist nur meine Meinung und ich bin mittlerweile da auch etwas... abgeklärt.


    Viele Grüße Crawlers

  • Also ich bin 9 Jahre sehr zufriedeneine DRZ SM (umgebaut auf Enduro) auch in härtestem Gelände gefahren....die war sehr zuverlässig ausser einmall Schwimmerventil nix dran gehabt. Der Motor fuhr auch sehr schön....auf der Straße war Sie auch gut zu fahren. Wiegt halt etwas mehr .

  • DRZ400 S und E bin ich 11 Jahre gefahren.

    Damals modern und die E relativ leicht.

    Damals noch eine der wenigen mit E Start.

    Fahrwerk nicht für Wettbewerber, genau wie der Motor für

    den Endurowanderer und etwas mehr, ausreichend!

    Sehr oft Umlenkungslager gewechselt.

    Motor hatte nie was!

    Alle Ersatz- und Verschleißteile jedoch teuer

    Schade, dass die nie abgespeckt und modernisiert wurde.

    Erstaunlicherweise äußerst wertstabil.

    Als und Einsteiger- und Wandermoped top!

  • Wie deutlich bemerkbar macht sich der Gewichtsunterschied von etwa 20 kg beim Enduro-Wandern?

    Der Begriff Enduro ist sehr breit gespreizt, selbst Enduro Wandern kann ein breiter Bereich sein.


    690/701er hab ich zwar nicht, "nur" eine 790er:

    Solange man fährt, ist das Mehrgewicht nicht groß störend.

    Solange es nicht zu enge Kehren sind, im bißerl offenem bin ich damit kaum langsamer als mit einer Sport Enduro.

    D.h. wenn unter "Enduro Wandern" etwas Richtung TET, ACT, Waldwege fahren, usw. angedacht ist, ist die 690/701 sicher optimal.

    Wenn unter Endurowandern auch verstanden wird, mit einem Guide "echtes" Enduro im Wald zu fahren, dann unbedingt so leicht wie möglich.

    Und wie schätzt ihr den Vorteil des Hubraumes und der Mehrleistung im Alltag ggü. evtl. Gewichts-Nachteilen im Geländ

    Auf der Straße macht die 250er sicher keinen Spaß.


    Wie Andere schon geschrieben haben: Ein Moped für solch einen breiten Einsatzbereich ist immer ein Kompromiss (erst Recht mit nur einem Radsatz und wenn man selbst nicht Reifen wechseln kann oder will).
    Fang mit einem Moped an, entweder kommt später ein zweites Moped dazu, oder das eine Moped wird halt wieder getauscht, wenn man merkt, wohin sich der Schwerpunkt entwickelt.


    Btw: Sitzhöhe: Tieferlegen ist sicher nicht notwendig. Lerne richtig stehen zu bleiben.

    Je nach Modelljahr und Modell haben die 690/701er 250 oder 270mm Federweg, d.h. mit dem richtigen Modell ist die Sitzhöhe um 20mm geringer.

  • Vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen und Infos. Wenn ich das auf meine aktuelle Situation und Erwartungen und vor allem auch Möglichkeiten zum (legalen/geduldetem) Offroadfahren übertrage, wirds wohl erstmal in Richtung 690er gehen und falls es doch mal mehr als Wald und Grube sein soll, muss ein Wechsel (oder ein Zweites hihi) her. Aber eins nach dem anderen.

    Meine größte Sorge galt dem Gewicht abseits der Straße, aber ich denke die Stellen, die ich teilweise mit dem ATV fahren durfte, kann ich als Anfänger mit dem Moped auch mit ner leichten Maschine nicht fahren. Das Argument mit der Wertstabilität ist dabei sehr stark. :)

  • Stadt, also um die 50km/h mit bißerl Toleranz nach oben. OK.


    Landstraße mit 100km/h + etwas mehr Toleranz nach oben, auch mal ne Tour mit 100-200km.........


    Geht Alles, klar, aber macht mit einer 690er sicher mehr Spaß, ohne dabei in der Stadt nennenswert weniger Spaß zu machen.

    Selbst im Gelände wird eine 690er zu einer alten XL250 oder XT250 kaum schwieriger zu fahren sein. Im Gelände wird es sowieso eher vom Reifen abhängen.

  • Für kurz mag sein.


    Aber für längere Zeit, im Alltag, im Straßenverkehr?

    Aber ja doch, genau sowas. Zum Brötchen holen, zur Atbeit, an See fahren, es gibt mehr Parkplätze... und so weier und sofort.

    Genau bei solche SAchen kommt es garantiert nicht auf Leisung an,


    Und es gibt da jemand in der Nachbarschaft mit ner KLX 250. Und ist beim Enduro richtig schnell damit. Warscheinlich überlegen die Sporfahrer vor jedem Berg ob das wirklich passt

    Test Kawasaki KLX 250: 250er-Einstiegs-Enduro
    Es geht auch günstig. Nach dem Erfolg der sportlichen Ninja 250 R bietet Kawasaki mit der Revival der KLX 250 eine zweite Alternative in der lange…
    www.motorradonline.de



    Selbst im Gelände wird eine 690er zu einer alten XL250 oder XT250 kaum schwieriger zu fahren sein. Im Gelände

    dann unbedingt so leicht wie möglich.

    :/

    spitz rein und unter zuch wieder raus


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  • Wieviele kg sind die alten Eisenhaufen leichter?

    Dazu die Defizite im Fahrwerk.


    Ein Mopedkauf ist immer mit Zielkonflikten verbunden, man muss diverse Faktoren untereinander abwägen und den besten Kompromiss für sich finden.


    Auch wenn ich schrieb: Im Gelände gilt, so leicht wie möglich:

    Unter dem Aspekt, dass dieses Moped auch im Alltag (wahrscheinlich werden mehr KM auf der Straße als im Gelände damit abgespult werden) bewegt wird, kommen diverse "Aber" zum Tragen.


    Genau bei solche SAchen kommt es garantiert nicht auf Leisung an,

    Ankommen nicht, aber wenn man 5x schalten muss, um gerade mal die 100 zu erreichen, einem die Autos im Genick sitzen, ginge zumindest mir, der Spaßfaktor sehr, sehr schnell verloren.


    Ich kann nur meine Meinung wiedergeben. Wurst bekommt hier diverse Meinungen und vielleicht hilft es ihm, Endscheiden muss er letztlich selbst, welches Moped er als Erstes kauft.

  • einem die Autos im Genick sitzen, ginge zumindest mir, der Spaßfaktor sehr, sehr schnell verloren.

    Probier mal n Entschleunigungsrennen


    Ich hab die Tage mal ne Ninja 250R als Servicefahrzeug gefahren. Und Oh Gott. Jetzt hab ich wieder Demut gelernt. DAs Autofahrer teils ein wenig spinnert sind, nur weil die Schlurre nicht so in Sack kommt, ist da eins der Probleme. Was aber nicht am Mopped liegt. Da hat irgend so ein Kleinwagen unbedingt noch überholen müssen, um sich zwischen mir und dem mit ca 1Sek vorrausfahrenden reinzudrängeln, bei ca 80-90km/h


    Mir würde für den Nahberichsverkehr, 30-50km, Brötchen holen und einfaches Enduro so eine 350er, 300er locker reichen. Erst recht fürs Gelände.

    Es ist eben nicht wirklich ne herrausforderung wenn man im Gelände erfahrener ist. Wenn ich da zur Africa Twin rüberschiele, würd ich keinen Anfänger ins richtige Gelände schicken wollen. einfache Feldwege eher ja

    Ansonsten stimm ich Dir wegen der Zielkonflikte zu, und auch beim Spassfaktor :thumbup:

    Und wie hier geschrieben würd iuch da bis allerhöchstens max 350ccm zu ner zivilen Enduro raten. Und das auch nur, oder gerade wegen derWartungsfreundlichkeit.


    Und auch da gilt, das Training machts

    spitz rein und unter zuch wieder raus


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