Der neue mit Suzuki SP370

  • Ich hab Euch ja erzählt, dass die Gabel bei Sprüngen und auch schon bei Bergab- Fahrten brutal auf Block ging. Das war mir im Vorfeld klar, aber die Feder war im Holm mit der Hülse und der Beilagscheibe so verklemmt, so dass ich das erst nach der Probefahrt lösen konnte.

    Das Bild hier zeigt warum die Gabel auf Block ging:


    Gabelfedern SP und RM.jpg


    Unten sieht man die verbaute Feder + Vorspannhülse der RM Gabel- oben die Feder aus der Seriengabel der SP. Somit effektiv derselbe Federweg für die Strassenduro und die MC :cursing:

    Ich weiß leider nicht, welche RM Gabel ich da seinerzeit gekauft habe- aber für mich sieht das danach aus dass jemand gefakte Innereien verbaut hat.

    Laut technischer Zeichnung von Suzuki war bei einigen ( nicht bei allen) RM Gabeln dieser Ära zwar eine Vorspannhülse verbaut- aber nicht aus Blech und auch nicht in dieser Länge.

    pasted-from-clipboard.pngBeispielhaft hier eine Gabel aus einer RM 400 Bj 1980.


    Frage: wer kennt sich mit RM gabeln aus? Hat einer von Euch RM Gabelfedern mit Außendurchmesser 27mm und Länge ca. 570mm abzugeben?

  • Bist Du sicher, dass da die Feder den Federweg begrenzt?

    Also die Summe der Abstände zwischen den Windungen nicht ausreicht?

    Die Serienfeder ist anders gewickelt. In Summe hat die weniger Abstände=weniger Weg.

    Vielleicht hat S-tech was passendes.

    Alternativ: ersetze die Hülse durch eine Standard Druckfeder aus dem Online Handel.

    Wird dann aber weicher sein in Summe.

    Hast Du eine Vorstellung welche Federhärte benötigt wird? Z.B. 4.8N/mm?

    Du könntest die Hülse auch durch ein Stück von der Serienfeder ersetzen. Dazu abschneiden und Ende weichglühen und "Anlegen", dann noch planschleifen.


    VG Erhard

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    Einmal editiert, zuletzt von erhard ()

  • Somit effektiv derselbe Federweg für die Strassenduro und die MC :cursing:

    nein, der federweg wird nicht durch die feder vorgegeben.

    die maße von stand und tauchrohr, mit der dämpferstange drinne, legen den federweg fest.

    wenn die gabel durchschlägt setzt das standrohr (chromrohr) unten im tauchrohr auf, beim ausfedern begrenzt die dämpferstange den weg.


    könnte übrigens ne 77er RM125 gabel sein.


    13.gif


    damperrod.jpg

  • Richtig, die Feder legt normalerweise nicht den Federweg fest.

    Nur dann schon, wenn sie zu kurz wäre und daher auf Block geht.

    Angenommen das ist nicht so und die Gabel schlägt trotzdem durch, so gibt es Gegenmaßnahmen (jeweils mit Nebenwirkungen) -

    Reihenfolge gemäß Aufwand:

    - Langsamer fahren

    - weniger Luftkammer

    - mehr Federvorspannung

    - mehr Druckstufendämpfung

    - härtere Feder


    VG Erhard

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  • Danke für Eure Tipps!

    Aber irgendwo hab ich da wohl einen Denkfehler: wenn statt der verbauten Lösung eine Feder drin wäre, die

    - mehr Abstände zwischen den Wicklungen hätte

    - und gleichzeitig eine härtere Federrate

    dann würde doch der Bauart bedingte Federweg der Gabel voll ausgenutzt?


    So habe ich das Gefühl, dass der eigentlich vorhandene Federweg durch die zu eng gewickelte Feder und die Hülse unnötig begrenzt wird und die Gabel auf Block geht, weil die Wicklungen aneinanderstoßen. Deswegen meine Vermutung dass die Feder getauscht wurde.

    Aber danke für den Hinweis mit der 125er Gabel - könnte natürlich sein dass die mit dem schweren Wagen ein Problem bekommt und doch alles Serie war- halt für die 125 er ausgelegt.


    Ich kauf grad eine weitere RM Gabel im Netz- mal sehen was darin verbaut ist.


    Ansonsten hab ich auch bereits daran gedacht, statt der Hülse eine kleine Zusatzfeder zu verbauen.

    Langsamer fahren fällt definitiv aus- die Karre geht wirklich schon bei kleinen Bergab- Wellen voll auf Block.

    Und Luft hab ich keine reingemacht- ich will das Problem zunächst rein mechanisch angehen.

  • 27er Feder müßte die 36er Gabel sein, oder?

    pasted-from-clipboard.jpg

    pasted-from-clipboard.jpg

    pasted-from-clipboard.jpg

    pasted-from-clipboard.jpg


    Was genau brauchst du denn für diese Gabel.

    Ich habe Federn in 500, 540, 580mm länge, sowie gebrauchte+NOS Tauch u. Standrohre.

    Miß erst einmal nach, was du da für eine Forke hast.

    Bei der RM 250/370/400 steckte bis 78 1/2 eine 36er, dann eine 38er Gabel.

    125er u. PE modelle waren anders!

    DR 400, 500 sind 38er.

    SP weiß ich nicht, denke aber das es eine 36er Gabel war.

    Ich kann mir nicht vorstellen, das die von dir gezeigte SP feder orginal ist (progressive Wicklung).

    RM Gabeln aus der Ära sind "unterdämpft", besonders wenn man sie für eine schwere SP/DR verwendet.

    Einmal in Bewegung, "rauschen" sie durch ihren gesamten "stroke" bis sie (in den Hydrostop) durchschlagen.

    Es war früher schon die schlechteste Lösung, die Vorspannung zu vergrößern, da die Gabel dann auf die kleinen Wellen nicht mehr reagiert und du sie nicht mehr um die Ecke kriegst. Egal ob Hülse, längere/ härtere Feder oder mehr Luft/öl.

    Die Federrate mit dem Durchhang ermitteln/einstellen.


    Hardy

  • Stimmt! Die Federvorspannung erhöhen bringts nur, wenn die Federvorspannung zu gering ist. Bei passender Feder ist die passende Federvorspannung eh kaum mehr als 1cm. (3mm-15mm).

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  • Hardy: es ist eine 36er Gabel und ich würde Federn mit Außendurchmesser 27mm, Länge 580mm benötigen.

    Möglichst hart mit dicker Wicklung natürlich- technische Werte hab ich da nicht. Eine andere Alu- Schwinge such ich auch noch ( ;) ); meine ist ja zu schmal. Den Rest machen wir per PN.


    20er Gabelöl und 2,5 bar Luft ist natürlich schon krass- dürfte ziemlich unsensibel werden.

    Aber dass das ein Kompromiss werden wird war zu erwarten- schließlich wiegt der 4 Takter ja einiges mehr an der Front als eine RM oder PE.

    Hauptsache ich kann nochmal fahren- im Winter ist noch genug Zeit für größere Umbauten/ Anpassungen.

    Danke Euch für Eure Hilfen- macht Spaß hier ! :thumbup:

  • von Luftdruck in der Gabel rate ich ab, eine härtere Feder und wenig Luftkammer ist allemal besser.

    Richtige Luftgabeln benötigen eine Negativfeder für vernünftige Gesamtkennlinie.

    Gute Federrate kann ich Dir gerne nennen.

    Brauche aber ein paar Daten.

    Anhand von Windungszahl, Drahtstärke und Aussendurchmesser kann man sehr gut vorhandene Federn auf ihre Rate nachrechnen. Messen ist aber noch besser, nur so genau gehts erstmal nicht.

    VG Erhard

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  • Danke Erhard,

    da ich ja eine MC Gabel aus einem ( leichteren) Zweitakter für das schwere 4- Takter Moped verwende fehlen mir hier natürlich Referenzen zum messen.

    Vielleicht hat einer der Kollegen diese Daten aus einer HL , XR oder einem anderen 4 Takter Projekt dieser Zeit, um mal einen Anhaltspunkt zu kennen.

    Ich bin auch gegen Luftunterstützung und will das ganze auch mechanisch lösen. Aber ob es Federn mit der benötigten Kennlinie und diesem Durchmesser gibt... fraglich.

    Notfalls muss ich eben auf eine andere Gabel ( 38er) ausweichen.

    Ich hab sogar eine KTM Gabel aus dieser Zeit die vom Lenkrohr fast passen würde- nur der Lenkanschlag macht mir noch Kopfzerbrechen.

    Aber immer her mit Euren Ideen- da ich 2 SP Rolling Chassis und 3 Motoren habe will ich eh versuchen, langfristig 2 Mopeds aufzubauen- von daher kann ich jede Idee gebrauchen...

  • Am besten Hardy72 sucht mal eine möglichst harte Feder raus, die wir mal berechnen. Dann haben wir einen Startpunkt und maximale Steifigkeit. Weicher kann man eher werden als härter.


    Daten vom Motorrad:

    -Gewicht auf dem Vorderad,

    -Gewicht der ungefederten Masse, also Rad Bremse VRAchse, untere Gabelhälfte, Federn zur Hälfte. Vermute so ca 15kg

    -Lenkkopfwinkel

    - Federweg

    - Gewicht vom Fahrer mit Ausrüstung

    - Enduro oder MX


    VG Erhard

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  • Wenns 20er Öl nicht reicht kannst auch höher gehen und mal 5W40 Motoröl nehmen.

    Generell ist die Funktion über Ölviskosität statt Shims zu regeln blöd, weil stark Temperaturabhängig und die Zugstufe wird auch irgendwann zu steif.

    Wollte MMY nicht eh Cartridge Emulatoren nehmen? Dann macht man es nämlich von der Viskosität wieder unabhängiger.


    VG Erhard

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  • Um auf die Fragen von Erhard mal einzugehen:

    Gewicht auf dem Vorderrad: ca. 50 kg

    -Gewicht der ungefederten Masse, also Rad Bremse VR Achse, untere Gabelhälfte, Federn zur Hälfte. Vermute so ca 15kg: es sind ca. 16 kg

    -Lenkkopfwinkel: n.b.

    - Federweg: ca. 240mm

    - Gewicht vom Fahrer mit Ausrüstung: 90 kg

    - Enduro oder MX: Enduro!


    Übrigens habe ich diese Woche noch eine RM Gabel geschossen. Die Feder darin ist genauso " kurz" , aber anders gewickelt und gefühlt härter. Komischerweise auch wieder mit Hülse, aber das war wohl bei allen RM so. Statt der Hülse trenn ich ein Stück Feder aus einer anderen Feder raus, dann noch einen Kunststoffstopfen oben für den Anschlag, anderes Öl rein und dann wird mal gefahren...

  • Statt der Hülse trenn ich ein Stück Feder aus einer anderen Feder raus,

    damit wird die gabel wieder weicher.

    die originalen federn mit der langen hülse bieten schon genug weg um den möglichen federweg auszunutzen ohne dass die feder auf block geht. die sind ja nicht doof die japsen.


  • Folgende Empfehlung aus Restackor und eigenen Überlegungen aufgrund Suspension Bible:

    Bereich:


    von


    weich: Feder 0,44kg/mm mit 15mm Vorspannung


    bis


    hart: 0,51kg/mm mit 5mm Vorspannung.



    Ein guter Mittelwert wäre also 0,47kg/mm und 10mm Vorspannung.

    Übrigens 0,47kg/mm entspricht übrigens 4,6N/mm.


    Also Start mit Feder 4,6N/mm mit 10mm Vorspannung. Balance einstellen dann mit der Vorspannung der Federbeine an der Schwinge.


    VG Erhard

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  • So, jetzt mal die gewünschten Daten:

    Windungszahl 47, Drahtstärke 3,6 mm und Aussendurchmesser 27mm.


    Wieviel Öl gehört denn in die Gabel pro Holm?

    Mit der Aussage "Luftkammer bis 126 mm runter" kann ich ehrlich gesagt nix anfangen...

  • OK,

    das wäre dann mit Deinen Daten (47W; 27da; draht3.6)

    2,84N/mm.

    Ganz schön weich!

    Sind denn Windungen mitgezählt, die gar nicht federn? Also die Enden, wo kein Abstand der Windungen ist.

    45 Windungen: 2,97N/mm


    Wie genau ist die Drahtstärke gemessen, die hat extrem Einfluss, sollte also möglichst genau stimmen?

    0,1mm mehr(3,7mm), 45 Windungen: 3,35N/mm


    Wie genau ist das Aussenmaß, (der Einfluss ist ebenfalls sehr hoch)?

    26,5mm statt 27mm, 3,7 und 45 Windungen:

    3,58N/mm


    Federlänge wäre noch erforderlich, ich hab mal mit 450mm gerechnet.

    Die Länge beeinflusst zwar nicht die Federhärte, aber den möglichen Federweg. Der wäre aktuell ca 255mm. mit 450mm.


    Eine Feder mit 4,4N/mm könnte so aussehen:

    4mm Draht, Aussen 27mm, 49 federnde Windungen, Länge 480mm.


    Also pragmatische Empfehlungen: härteste verfügbare Feder einbauen.



    VG Erhard


    P.S.: Luftkammer ist quasi der Füllstand vom Öl, gemessen an der zusammengeschobenen Gabel ohne Feder und von der Oberkante.

    Ölmenge hat den Nachteil, wenn noch Restöl in der Gabel war (nach Ölwechsel ohne Zerlegen), stimmts nachher nicht.

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    Einmal editiert, zuletzt von erhard ()

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