...und ich auch noch Wasser aus dem eigenen Brunnen nutze .
...was nicht überall ein Vorteil sein muss. Gestern lief 'n Bericht in der Glotze, der einem den Appetit mal wieder vermiesen konnte.
Dass es selbst hier im Land im Trinkwasser winzige Spuren von Arsen gibt, ist ja schon länger bekannt. Die werden aber als unbedenklich eingestuft (...). Jetzt sind Experten mal nach Bangladesch gereist, weil's dort im Boden wohl die höchste Arsenkonzentration weltweit gibt. Die entstand, als sich das Himalaya aufgebaut hat und sich dabei ne Arsenschicht in einiger Tiefe bildete. Die wurd dann durch Wasser unterirdisch durch Bangladesch bis zum Golf von Bengalen gespült und hat sich landesweit im Boden abgesetzt. Dann kams vor allem durch die Industrialisierung so weit, dass es im ganzen Land (mit 165 Mio Einwohnern!) weitgehend kein oberirdisches Trinkwasser mehr gibt. Deshalb wurden zigtausende Brunnen gebohrt, die für die Meisten dort der einzige Zugang zu Trinkwasser sind. Dieses Wasser liegt im Boden unterhalb der Arsenschicht. Das Arsen wird aber ständig dort reingespült und dann im Trinkwasser hoch gepumpt. In größeren Städten wird es da, wo es ein Wassersystem gibt, zum Teil rausgefiltert, in den meisten Landesteilen aber nicht. Das Team entnahm da an verschiedenen Brunnen Proben, die Werte lagen zwischen dem 170- bis 300fachen der absoluten Obergrenze, die die WHO noch für ok hält. Man geht dort von jährlich zigtausend Menschen aus, die durch Arsen sterben. Hauptsächlich durch verschiedene Arten von Krebs, die man besonders auf der Haut sieht. Wird jetzt noch nicht jeden hier so großartig erschrecken, weil's ja mal wieder weit weg von uns ist. Das Arsen steckt aber auch im Wasser, in dem der Reis dort wächst, und der es in sich aufnimmt. In den Pflanzen wird es dann konzentriert in den Reiskörnern gespeichert. Dieser Reis ist nicht nur für die Mehrheit der Menschen dort das einzige Nahrungsmittel, er wird auch zum erheblichen Teil in alle Welt exportiert.
Weil Arsen wohl besonders in den hier so beliebten Reiswaffeln nachweisbar ist, hat besagtes Team die mal in zehn verschiedenen Supermärkten eingekauft und im Labor abchecken lassen. Im Ergebnis zeigten sich bei der Mehrheit so hohe Arsenwerte, das sie bei mehreren Kandidaten zur Note 'ungenügend' führten. Keine Ahnung, wie sowas trotzdem im Verkauf landen kann. Ich ess das Zeug jedenfalls nicht mehr.
Vom Reis selbst hatten sie keine Werte. Verschweigen aber wohl einige Marken hier hartnäckig die Herkunftsländer. Man weis ja eh schon bald nicht mehr, was man wirklich noch essen kann, aber Arsen gehört nicht grad zu den Sachen, die ich auf die leichte Schulter nehmen möcht. Und wer die armen Leute in B'desch gesehen hat, wird nicht den Reis essen wollen, den sie dort abgebaut haben, bevor es mit ihnen zu Ende ging. Und eigentlich mal wieder ne Schande, dass es keine Verpflichtung gibt, auch dabei die Herkunft auf'm Karton eindeutig anzugeben. Hab bisher meistens den Billigreis von 'ja' genommen, werd ich mal überdenken.
Geht aber noch weiter, auch hier im Land ist die Konzentration von dem Zeug im Wasser unterschiedlich hoch. Mancherorts wird nicht gern drüber geredet, dass man in teure Filter investieren muss, um es aus dem Wasser zu kriegen. Trinkwasser ist aber wohl wenigstens überall in den Grenzen, die man so für ok hält. Daneben gibt's aber auch Heilwasser, das auf irgend ne Art nen positive Einfluss auf den Körper haben soll, für das es aber in Sachen Reinheit ganz andere Vorschriften gibt als für Trinkwasser. Witzigerweise taucht in denen der Arsengehalt garnicht auf! Mancherorts wird an den Ausschankstellen ne Tageshöchstmenge empfohlen, kontrolliert oder so wird aber nichts. Die nahmen dann in Wiesbaden mal ne Probe, und nahmen danach auch ein Schlückchen. Als sie hinterher die Laborwerte sahen, verging ihnen der Durst ganz schnell. Gibt wohl Bundesweit zahlreiche Quellen mit sehr bedenklichen Werten, erinner mich jetzt nur an Aachen und an Bad Dürkheim, wo sehr gute Freunde von uns wohnen, und wo man die zweithöchsten jemals gemessenen Werte feststellen durfte. Dort wurd die Quelle deshalb 2013 dicht gemacht.
Klar kann jeder denken Heilwasser trinkt er eh nicht, aber gemessen wird halt sonst nur beim Trinkwasser, aber nicht z.B. beim Wasser, dass die Landwirtschaft nutzt.
So richtig froh stimmt mich das alles jedenfalls nicht.