Hallo Michael, Danke für die Blumen!
Der Link zu Kreft ist interessant.
Jetzt wäre es natürlich gut, die Shim Settings 2021 und 2022 zu kennen. Und damit rechnen, was Restackor (Berechnungsprogramm) dazu sagt. Da käme man über 3000mm/s vom Prüfstand hinaus in der Beurteilung.
Insbesondere, ob die Gabel nun weiter weg ist vom Kavitationslimit bei großen Hüben, was aus meiner Sicht der schlimmste Fehler war und zu der Unvorhersehbarkeit in manchen Situationen geführt hat.
Ich denke sie (die Entwickler) dämpfen immer noch insbesondere langsame Bewegungen zu schwach und müssen dann gegen Durchschlagen härtere Federn nehmen. Das hat aber den Vorteil, dass im Extremenduro die Trial Fahrtechnik mit Einfedern und Raushopsen besser geht. Also etwas Fahrstabilität und Grip geopfert für was anderes Gutes. Da wird es dann Geschmackssache, bzw. Anwendungsspezifisch.
Mit den reibungsmindernden Maßnahmen hast du aus meiner Sicht auf alle Fälle recht.
Den Unterschied hat mir dieses Jahr ein Satz minderwertiger Gleitringe aus dem Zubehör vor Augen geführt. Wir hatten eine Open Cartridge Gabel von WP mit neuem Shimkonzept ausgerüstet und waren enttäuscht.
Die erwartete Allroundqualität mit sanftem Ansprechen z.B. auf Wurzeln waren nicht da, die Gabel war "harsch". Das ist mehr auf Endurotrails aufgefallen. Dagegen auf der MX-Strecke in Sontra war es eigentlich nicht sehr schlimm.
Ich wollte schon die Shims ändern, hab aber vorher die Holme ohne Cartridge und ohne Staubkappen im Schraubstock (Ich habe einen geeigneten, sehr großen stabilen Schraubstock) mit zusätzlich seitlicher Kraft bewegt und wirklich starke Losbrechkräfte gespürt. Mit einem Satz OEM Gleitringe war es dann viel besser. In der Praxis ist diese Gabel nun Top. Die Shims waren gar nicht schuld. Es ist also doch aussagekräftig, wie gut eine Gabel am Motorrad im Stand und von Hand eingefedert werden kann.
Viele Grüße,
Erhard