2017 Gabel WP XPlor 48

  • Mit Wave Springs hab ich schon vor 5 Jahren sehr lange getestet zusammen mit zwei Kollegen in Europa.
    Langzeiterfahrung war, dass die brechen. Hab vers. Hersteller durchprobiert, die halten den Betrieb in der Gabel dauerhaft nicht stand.
    VRS ist auch weg von Wave Springs beim Pro Valve und hatjetzt Spiralfedern. Ist halt blöd; Spiralfedern brauchen mehr Platz und öffnen damit eine Packung Probleme, die meist nur durch Verwendung von eigenen, angepassten Teilen lösbar sind; sofern genug Platz ist.


    Bin gespannt ob die bei dir halten.

  • Bin gespannt ob die bei dir halten.


    Ja, das ist natürlich ein offener Punkt zu dem ich noch nix sagen kann. Was mich allerdings hoffen lässt, ist daß der Hub sehr klein ist und die Federn hochwertig zu sein scheinen. Die Frequenz der Hübe ist andererseits wieder sehr hoch. Muß man einfach schauen; wenn ich bei jedem Service (~40 Std) die Feder tauschen müsste, könnte ich damit leben. Die Gabel würde bei einem brechen der Feder nicht unfahrbar und Teile sollten auch nicht nach außen (aus dem Gehäuse) dringen, da die Feder ja nicht wie Glas zerspringt - oder?


    Ich bin im Moment soweit daß die Gabel mein aktueller Favorit ist und das bei CV, DalSoggio Sphere und AER zur Auswahl, da wären die extra €s bei jedem Service jetzt nicht die Welt. Schlimmer wäre es wenn die Federn sukzessive an Vorspannung verlieren würden, aber es gibt bei dem Projekt aufgrund der vorgegebenen Dimensionen des Kolbengehäuses keine Alternative die ähnlich effektiv ist. Die Kegelfeder für die Modifikation des original Konus ist gut, aber wenn man mehr haben kann ...


    Michael

  • [...] da wären die extra €s bei jedem Service jetzt nicht die Welt. Schlimmer wäre es wenn die Federn sukzessive an Vorspannung verlieren würden, [...]


    Die 'extra' Kosten sehe ich nicht als Problem. Auch beim TRAX Dämpfer müssen die Federn bei jedem Service gewechselt werden und früher sind sie ja reihenweise gebrochen.
    Und bei regelmäßigem Tausch sollte auch ein mögliches Problem mit der Vorspannung kein Thema sein

    Probleme mit dem Fahrwerk? Fahr' schneller!


    Ich bin Bayer und damit von Haus aus schon mal viel cooler als du.

  • Nachdem der Hub der Feder bekannt ist, sollte es möglich sein, mit dem Datenblatt der Feder die Lebensdauer abzuschätzen, bzw. im dauerfesten Belastungsbereich zu bleiben.


    Ich denke was du mit der kleinen und großen Feder gemacht hast, entspricht einem Shimventil mit Float, also die klassische MV Konstruktion.
    Und genau das fehlt der X-plor ja, um die Druckstufe auf Vordermann zu bringen.
    Du könntest die (links) notwendige Floatfunktion übrigens auch ins Basevalve verlegen. Nur so als Idee.


    Zugstufe(rechts) ist die 2020er Variante, nehme ich an. Da wundert es mich, dass sie nicht von vielen als unterdämpft empfunden wird. aber wir wissen ja auch, Fahrwerk ist esotherisch...


    Coole Sache und Danke fürs teilen!


    an Preload: Was kostet eigentlich ein Prüfstandslauf mit einem Gabelholm? Welche Freiheit hat man? Müssen immer beide Holme in den Prüfstand, oder kann man einzeln testen? Welche Geschwindigkeiten und Profile kann der Prüfstand?


    VG Erhard


    P.S.: Derzeit kann in Bayern (leider Corona Spitzenreiter in D) nur testen, wer ein passendes Stück Gelände in guter Nähe hat. Ist natürlich illegal aufgrund der aktuellen Vorgaben. Aber selbst wenn man sich nicht dran hält, überall sind derzeit Fußgänger und Radler, man fällt viel mehr auf, als früher. Wetter ist auch nicht hilfreich, es ist dauernd schön.
    Egal wo, ich würde mich auch nicht öffentlich brüsten, dass ich trotzdem fahre (nein ich tus wirklich nicht). Hoffe, dass bald wieder was geht, Motorsportler können ja die Abstände gut einhalten.

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  • Finde das einen super Ansatz :thumb:


    Was für eine Federrate hat solch eine Wave-Feder?
    Was fährst du mit der Gabel hauptsächlich, das du sie zur Zeit als Favorit gegenüber deinen anderen Gabeln siehst?


    Mit der Verstellung des Einstellers veränderst den Anschlag des Kegels und gleichzeitig wird die Federvorspannung erhöht?


    Meine Einschätzung:
    Erhöhst damit die Lowspeed-Dämpfung. Das ist schon mal sehr gut bei der Gabel. Ob nun ausreichend mit der Wave-Feder sei mal dahin gestellt. Wenn der Einsteller weit geöffnet ist, glaube ich dir das es eine spürbare Verbesserung gibt. Problem sehe ich bei Schließen des Einstellers. Damit wird der Ölfluss zu stark gedrosselt, sodass das eigentliche Problem der Gabel bestehen bleibt. An der Xplor habe ich es immer gehasst schnell über harte Schläge zu fahren. Das schlug immer bis in die Handgelenke, weil die Highspeed-Dämpfung bei geschlossenem Einsteller zu stark bzw. progressiv wird. Schuld ist der Kolben des Basevalve, welcher für die Ölmenge zu klein ist. Aber auch dieses Empfinden ist sicher Geschmackssache.
    Habe das 2020er Setting jetzt nicht im Kopf, aber bei dem 19 er Setting war die rechte Seite mit der Zugstufe schlecht abgestimmt. Schlecht in dem Sinne das die Zugstufe zu lasch ist, aber wahrscheinlich sinnvoll in Betracht der soften Druckstufe, um Packing zu verhindern. Aber die Druckstufe ist das eigentliche Problem. Das Midvalve ist im Verhältnis zum Basevalve viel zu stark abgestimmt. Heißt es entsteht Kavitation in der Zugstufenkammer. Was dann auch natürlich der Zugstufendämpfung schadet. Eine Versteifung des Basevalve wäre empfehlenswert. Würde einen 13 mm Stützshim verwenden und die 24.1 Shims gegen 24.15 tauschen. Damit die Gabel nicht so bockig wird eventuell eine 1mm Bleedbohrung im BV anbringen. Falls es zu straff wird, lieber das MV entschärfen. Würde die Zugstufe außerdem etwas straffer abstimmen.

    GSNO Geländesport Nordost

  • Du könntest die (links) notwendige Floatfunktion übrigens auch ins Basevalve verlegen. Nur so als Idee.


    Es reicht ein einstellbares BV (Bleed) dafür aus, muß gar kein Float sein. Das ist hilfreich für die Kegelfedervariante, da die Federrate dort so gering ist daß mit entsprechend Vorspannung kompensiert werden kann. Der Bulgare hat ein einstellbares BV rechts und damit kann man den lowspeed Bleed so einstellen daß sich eine gute Balance mit der extra lowspeed Dämpfung durch die Vorspannung am Konus ergibt. Soweit ich weiß, fährt er 5 Clicks offen mit dem 2020 Setup, Kegelfeder und original Konus. Bei meinem Konus verfolge ich allerdings den "universal" Ansatz, dh keine anderen Änderungen notwendig, nur den Konus einbauen und es ist eine Verbesserung spürbar. Da eh jeder seine speziellen Vorlieben und Anforderungen hat, sind darüber hinausgehende Änderung jederzeit mit dem Shimsetup im rechten Holm möglich. Die ganz mutigen können sich dann auch noch mit dem BV links beschäftigen aber das geht mich dann nix mehr an :saint:


    Michael


  • Was für eine Federrate hat solch eine Wave-Feder?
    Was fährst du mit der Gabel hauptsächlich, das du sie zur Zeit als Favorit gegenüber deinen anderen Gabeln siehst?
    Mit der Verstellung des Einstellers veränderst den Anschlag des Kegels und gleichzeitig wird die Federvorspannung erhöht?


    Ich hab das Projekt ab hier vorgestellt: https://www.offroadforen.de/in…ostID=1676912#post1676912


    Mein Ansatz ist anders als von dir beschrieben - ich sage, die Komponenten in der XPlor sind eigentlich alle ok, die Konstruktion wurde nur nicht zu Ende gebracht. Durch die unzureichende Dämpfung im linken Holm generiert die Gabel insgesamt zu wenig Dämpfung, die Einfedergeschwindigkeiten sind dadurch zu hoch und bringen alles andere ans Limit. In dem Moment wo man im linken Holm von Anfang an (mein Konus beginnt bei voll geschlossen anstatt voll geöffnet wie original) Dämpfung generiert kommt plötzlich alles ins Lot und die Gabel funktioniert. Man kann es auch anders visualisieren - nimm eine gut funktionierende Gabel und verringere die Dämpfung in bestimmten Bereichen deutlich; was passiert?


    Begonnen hab ich mit Federn die ein c~5N/mm hatten, schon das hat je nach Vorspannung erstaunliche Resultate gebracht. Im Moment bin ich bei c~60 N/mm kombiniert bei den Doppelfedern und das ist ausreichend für meine Konusgeometrie - härter ist schon zuviel.


    Alle meine Gabeln, unabhängig vom System, sind natürlich auf meine Vorlieben abgestimmt, jede hat ihre Stärken und bei der XPlor ist es daß sie mich am wenigsten ermüdet, bzw. auch wenn ich schon müde bin mich nicht überfordert. Prinzipiell fahr ich alles von Wald bis Sandgrube, Extrem Enduro bis MX - mein Fokus liegt im Moment aber auf Extrem, trotzdem fühle ich mich mit der XPlor in der Ausführung jetzt nicht unwohl auf der MX Strecke. Würde die Gabel jetzt vielleicht nicht nehmen um mich an den neuen Monstertable heranzutasten, sobald ich den aber sauber springen kann ist es kein Problem. Die Reserven sind natürlich nicht mit einer CV oder AER zu vergleichen, aber für den Komfortgewinn muß man natürlich Abstriche machen. Ich kann es nur immer wieder betonen, ich will hier aus der XPlor keine "perfekte" Gabel machen, aber eine Möglichkeit aufzeigen um das Potential das in der Gabel steckt und von dem ich inzwischen überzeugt bin, einfach und günstig nutzbar zu machen.


    Der Einsteller über die Klicks hat die gleiche Funktion wie original - es wird nur der Endanschlag des Konus definiert. Wie oben aber schon geschrieben, beginnt "mein" Konus immer bei voll geschlossen und öffnet unter Last gegen die Federkraft, der Originale ist dagegen immer (mit und ohne Last) voll geöffnet.


    Michael

  • Hatte damals auch am Kegel herum experimentiert. Verfolgte aber einen anderen Ansatz. Mein Ziel war eine vergleichbare Dämpfung in der Druckstufe, wie sie auch im rechten Holm anliegt.
    Dazu bedarf es einen größeren Kegel im Durchmesser, um weniger Bleed zu erzeugen und somit die Lowspeed Dämpfung zu erhöhen. Das nächste Problem besteht im BV-Kolben. Diesen drehte ich einfach, um die größeren Checkvalve-Ports für die Druckstufe zu verwenden. Damit lässt sich eine schöne linerare Dämpfungskurve realisieren. Dazu modifizierte ich auch das Checkvalve für besseren Öleintritt in den Port. Diese Veränderung war deutlich spürbar, vor allem die plötzlich harten Schläge in den Lenker waren komplett verschwunden. Daraus ergab sich aber gleich das nächste Problem. Die ehemaligen Druckstufen-Ports sind zu klein um die Cartridge wieder beim Ausfedern schnell genug mit Öl zu füllen. Darum entwarf ich einen Kegel der schwimmend gelagert ist. Aber nicht Richtung Druckstufe, sonder Richtung Wiederbefüllung mit Öl. Der Kegel gab beim Ausfedern einen möglichst großen Querschnitt frei.
    Zum Einstellen konnte der Kegel wie gewohnt am Endanschlag verstellt werden. So ergab sich mehr oder weniger Bleed. Die kleine schwarze Feder diente zur Fixierung des Endanschlags wie beim Original. Die große helle Feder war die "Checkvalve"Feder, welche den Kegel nach dem Ausfedern wieder in Ausgangsstellung brachte. Es hatte schon sehr gut funktioniert, allerdings noch nicht nach meinen Vorstellungen. Ich verfolgte es nachher nicht weiter, da ich günstig an einen Cartridge-Kit einer 2015er OC-Gabel kam, welchen ich dann verbaute.
    Jetzt würde ich sagen ist die Checkvalve-Feder viel zu stark und erzeugt eventuell Probleme bei der Wiederbefüllung....

  • Hatte damals auch am Kegel herum experimentiert. Verfolgte aber einen anderen Ansatz.


    Ahh, ich seh schon - du hast am BV nicht nur lowspeed sondern quasi auch die Durchflußmenge erhöht was durch das Split Design der XPlor im linken Holm ja erst möglich wird. Interessanterweise war bei der 2018 XPlor der Konus original ja noch "verkehrt", also wie in deinem Setup orientiert. Ab 2019 zeigt die Konusspitze in Richtung BV, also in Flußrichtung Druckstufe. Funktionell allerdings identisch - frag mich was WP dazu bewegt hat?


    Da bei mir der Konus bei Ausfedern ja voll geschlossen ist, also wie mit 0 Clicks, hatte ich ursprünglich auch Bedenken daß das Probleme beim füllen der Cartridge durch das BV Checkvalve geben könnte. Der Ringspalt am Konus ist bei 15mm Konusdurchmesser und unter 16mm Ventilsitzdurchmesser ja nicht sonderlich groß und durch die Bohrungen am oberen Ende der Cartridge kann sich da auch kein Druck aufbauen um das zu unterstützen. Doch selbst mit Konen von 15,5mm Durchmesser sind da keine Probleme aufgetreten. Dh das Wiederbefüllen der Cartridge beim Ausfedern scheint allein durch das BV möglich zu sein - offensichtlich aber nur durch die "großen" Ports. Andererseits denke ich auch daß bei dir die Checkvalvefeder am Konus deutlich zu hart war - zusammen mit mehr Hub am BV Checkvalve und einer leichteren Feder auch dort hätte das vielleicht effektiver funktioniert. Find ich trotzdem auch einen interessanten Ansatz - ich sags ja schon die ganze Zeit: das Split Design der XPlor hat Potential!


    60 N/mm.... das ist ordentlich. Hätte ich nicht gedacht. Da glaube ich gern das es deutlich spürbar ist.


    Wie gesagt, es sind schon 5 N/mm mit ca. 3mm Vorspannung deutlich spürbar. Die 60 N/mm sind dann schon obere Grenze des Sinnvollen wobei das bereits ein aggressiverer Konus (also mehr Öffnung bei gleichem Hub) ist.


    Michael

  • Ahh, ich seh schon - du hast am BV nicht nur lowspeed sondern quasi auch die Durchflußmenge erhöht was durch das Split Design der XPlor im linken Holm ja erst möglich wird. Interessanterweise war bei der 2018 XPlor der Konus original ja noch "verkehrt", also wie in deinem Setup orientiert. Ab 2019 zeigt die Konusspitze in Richtung BV, also in Flußrichtung Druckstufe. Funktionell allerdings identisch - frag mich was WP dazu bewegt hat?


    Michael


    Ich glaube dee Konus wurde 2018 schon geändert. Ich denke das hatte einen einfachen Grund. Der Einsteller an der 17er Gabel für die Druckstufe hatte Linksgewinde. Damit die gewohnte Drehrichtung zum Verstellen erhalten blieb. Ab 18 mit umgedrehten Konus konnte wieder Rechtsgewinde verbaut werden. Somit wurden links und rechts wieder die selben Kappen verwendet. Einfach Kostengründe....

    GSNO Geländesport Nordost

  • Cool, was hier alles an Ideen zu Tage kommt und welche Erfolge, bzw. ehrliche Beurteilung, was weniger funktioniert.


    Wenn es erlaubt ist würde ich gerne meine Kommentare zu Besten geben:


    Wiederbefüllung:
    Ich würde immer sehen, dass die Wiederbefüllung möglichst viel von unten kommt, so ist die Möglichkeit Blasen anzusaugen geringer. Falls das eine Rolle spielt.


    System Wuddy (Konus bewegt sich in Füllrichtung=Zug):
    Die Lösung von Wuddy zum Wiederfüllen oben hat einen Konusring, der auf einem sehr großen Durchmesser läuft. So ein Ring hat viel weniger hydraulische Angriffsfläche. Das Öl drückt ja nur auf einen Bruchteil des Durchmessers. Das verlangt nach einer viel weicheren Feder. (Beispiel -Halbe Fläche - halbe Federhärte für gleichen Hub)
    Somit war die Feder für die Wiederbefüllung erst recht zu hart.


    Es wäre aber ein Weg bei Drehwurm, dass man nicht so harte Federn braucht. (Harte Federn für gleichen Hub brauchen mehr Platz, oder brechen eher). Die Schwierigkeit dabei: Der große Mitteldurchmesser darf nicht mitfedern (sonst zählt er ja wieder zur hydraulischen Fläche und drückt mit auf die Feder). Das verhagelt das einfache Konzept.


    Konuswinkel vs. Federhärte:
    Drehwurm - kann es nicht sein, dass da noch ein Irrtum vorliegt? Ich würde meinen der "aggressive" Konus ist die weichere Lösung, weil er mehr Querschnitt freigibt bei gleichem Hub. Er braucht eine noch härtere Feder für gleiches Verhalten.
    Also ein spitzer Konus braucht eine weiche Feder, er muss ja weiter öffnen für gleichen freigegebenen Querschnitt.
    Der Unterschied: der spitze Konus kann nicht so viel Querschnitt freigeben wie der stumpfe, da der mechanische Anschlag früher erfolgt.
    Du kannst also gar nicht mehr genug freien Querschnitt erzeugen, wenn der Kegel zu spitz ist.


    Vorschlag Basevalve-float links:
    Hier kommt jetzt das Basevalve ins Spiel und der Vorschlag für float am Basevalve. Am Basevalve kann nämlich noch eine Menge an Öl zusätzlich raus.


    Konkret für die linke (Konus-)Seite: Du machst oben wenig float, aber einen relativ spitzen Kegel und eine weiche Feder. Der nun fehlende Float kommt vom Basevalve.



    Die rechte Seite (das ist eine ganz normale Open-Cartridge, wunderbar mit Restackor beurteilbar)
    Für die rechte Seite: Hier (und nur hier) macht ein einstellbares Basevalve massiv Sinn. Das damit einstellbare lowspeed Verhalten ist wichtig, es hat zum Beispiel Einfluss auf Packing (Verlust von Federweg).


    Zusätzlich sollte unbedingt das Basevalve (Druckstufe) verstärkt werden, da die Auslegung grenzwertig/falsch ist bezüglich Kavitation. (2018/2019 definitiv falsch, 2020 noch immer grenzwertig, gezeigt mit Restackor). Alternativ kann das Midvalve geschwächt werden, aber dann nimmt die Dämpfung ab und die ist eh schon zu wenig.


    Drehwurm, das passt genau zu dem, was du sagst:
    Ohne Deine Verstärkung links ist das System (besonders) überfordert und macht Kavitation, wodurch das erratische unkontrollierte Verhalten der Gabel entstehen kann und auch entsteht, was von mehreren (eigentlich allen: Flow, Drehwurm, Kreft-Moto...) Seiten bestätigt wurde.


    Der Witz ist aber dass man Kavitation schon mildert mit Deinem System links. weil hier alles hilft, was ein schnelles Einfedern vermindert. Es ist aber ein Kurieren der Symptome und nicht die grundsätzliche Verhinderung von Kavitationsgefahr.


    Die saubere und problemlose Lösung für egal welche Einfedergeschwindigkeit lautet aber: Das Basevalve einer open Cartridge muss bei jeder Einfedergeschwindigkeit mehr Druck erzeugen, als am Midvalve verloren geht.
    Ich verstehe nicht, dass das bei KTM/WP keiner der verantwortlichen Ingenieure drauf hat. Das ist nämlich sicherheitsrelevant. Echt schwach!


    Ich bestätige Drehwurm: Die Konstruktion an sich ist brauchbar, die Ausführung der Auslegung leider mangelhaft. Die Druckstufe links über einen plumpen fixen Querschnitt zu begrenzen ist schwach. Drehwurm hat das praktisch ohne höhere Kosten viel besser gemacht und behält+verbessert die Einstellmöglichkeit am Lenker links.


    VG Erhard

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    5 Mal editiert, zuletzt von erhard ()

  • Ich hatte mir den BV-Kolben von S-Tech bestellt.


    https://www.s-tech-racing.de/f…rt-high-flow-kolben-gabel


    Hatte ihn aber nie verbaut, da er nach Berechnungen zwar besser ist, aber eben auch nicht ausreichend vom Durchfluss...


    Dann wären die 7K Machine Kolben vielleicht etwas für dich, sind auch mit Restackor entwickelt worden: https://www.7kmachine.com/prod…valve-kit-for-xplor-forks
    Michael

  • Ne ich denke nicht. 175 Dollar sind etwas überteuert :whistling:. Außerdem scheint die Portgrößenaufteilung sich von dem WP Kolben nicht wirklich zu unterscheiden.


    Ich hatte mal eine OC Sachsgabel von einer Beta zerlegt. Glaube war Modell 12. Die hatte einen BV-Kolben mit gleicher Portgröße für Checkvalve und Basevalve. Habe ihn leider damals nicht vermessen. Allerdings ist der auch nirgends einzeln zu bekommen...

    GSNO Geländesport Nordost

  • Dann wären die 7K Machine Kolben vielleicht etwas für dich, sind auch mit Restackor entwickelt worden: https://www.7kmachine.com/prod…valve-kit-for-xplor-forks


    Michael


    Sehen gut aus, sie haben (auch) erkannt, dass die Mid-Valve Ports für WP-OC-Gabeln in Druckstufe etwas zu klein sind. Daher haben die Cone Valve Gabeln den Vorteil für sehr hohe Einfedergeschwindigkeiten (neben der edlen Verarbeitung). Aber Cone Valve Gabeln sind schweineteuer. Solche Ventile lösen das preiswert.


    Da die X-Plor nur eine Seite OC hat, ist es dort viel weniger ein Problem. Eigentlich gar kein Problem. Hier muss das Öl nur durch den einen Port der rechten Gabelhälfte (=halbierung des Problems) und man muss viel mehr Druck aufbauen, das erzeugt nochmal weniger Problem, weil die Shims weniger öffnen müssen.
    Die Situation ist also gegenüber normal OC ungefähr um Faktor 3 entschärft.


    Sie machen augenscheinlich möglichst viel h.deck. Das ist ein Kriterium, was Restackor liefert, wo ich allerdings nicht so recht überzeugt bin. Zumindest schadet das nicht. Es sieht aber so aus, als wäre h.deck auf der falschen Seite optimiert.


    Würde solche Midvalves vor allem Besitzern von den herkömmlichen WP OC Gabeln empfehlen. Die Portgröße ist ein valider Punkt!
    Die 195$ für 2 Ventile mit allen Shims für OC sind OK, 175$ für nur einmal an der X-plor eher teuer. Aber OK, man bekommt alle Shims und die Abstimmung dazu.


    VG Erhard


    P.S.: Auf deren homepage sind diese Bilder Gegenüberstellung MV WP OC vs. WP-X-plor --> verschiedenen Teilenummern, aber identische Teile. Zum Vergleich die Einzelabbildung MV 7K

  • Wenn es erlaubt ist würde ich gerne meine Kommentare zu Besten geben:


    Und wenn ich jetzt "Nein" sage? Im Ernst, ich schätze den streng wissenschaftlich, mathematischen Blick den du gern auf Dinge wirfst inzwischen sehr. Es entspricht nicht immer meiner Sichtweise der Dinge, aber hilft mir andere Perspektiven in Betracht zu ziehen. Daher Danke für deine unermüdlichen Bemühungen und Zeit <3 (nur um sicher zu gehen, da ist jetzt nichts ironisch gemeint!)


    Zitat

    Es wäre aber ein Weg bei Drehwurm, dass man nicht so harte Federn braucht. (Harte Federn für gleichen Hub brauchen mehr Platz, oder brechen eher). Die Schwierigkeit dabei: Der große Mitteldurchmesser darf nicht mitfedern (sonst zählt er ja wieder zur hydraulischen Fläche und drückt mit auf die Feder). Das verhagelt das einfache Konzept.


    Ja genau, das ist mit möglichst viel original Teilen nicht zu realisieren. Ein anderer Aspekt ist das Ansprechverhalten. Wie im ersten Teil schon an-diskutiert habe ich mit einem Sack- anstatt Durchgangsloch im Deckel experimentiert um den Querschnitt des oberen Schaftes (4mm) aus der hydraulischen Fläche zu eliminieren. Theoretisch hätte das ein Änderung von ~7% bedeutet, praktisch hat sich das aber furchtbar angefühlt. Eventuelle hydraulische Effekte hervorgerufen durch das Sackloch sind durch eine Durchgangsbohrung im Konus minimiert worden. Was jetzt auch immer der Grund ist, ich denke daß die direkte Verbindung des Konus (Durchgangsloch) mit dem in der Hauptkammer anliegenden Druck (also vor dem Deckel des Kolben/Konus-Gehäuses) erst das gute Ansprechverhalten möglich macht.


    Zitat

    Konuswinkel vs. Federhärte:
    Drehwurm - kann es nicht sein, dass da noch ein Irrtum vorliegt? Ich würde meinen der "aggressive" Konus ist die weichere Lösung, weil er mehr Querschnitt freigibt bei gleichem Hub. Er braucht eine noch härtere Feder für gleiches Verhalten.
    Also ein spitzer Konus braucht eine weiche Feder, er muss ja weiter öffnen für gleichen freigegebenen Querschnitt.
    Der Unterschied: der spitze Konus kann nicht so viel Querschnitt freigeben wie der stumpfe, da der mechanische Anschlag früher erfolgt.
    Du kannst also gar nicht mehr genug freien Querschnitt erzeugen, wenn der Kegel zu spitz ist.


    Mein Problem sind Platz und Zeit. Ich habe einen max. möglichen Hub des Konus von 4,5mm - davon muß ich noch den Platz für die Feder abziehen, bleibt also nicht viel um eine entsprechend große Fläche am Ventilsitz freizugeben. Dh mein möglicher Konuswinkel ist schon einmal stark eingeschränkt. Dazu kommt das Gewicht des Konus welcher einfach eine gewisse Trägheit hat (haben wir aber schon vorher diskutiert) und eben nur so schnell eine gewisse Distanz überwinden kann - Zeitfaktor. Das bedeutet natürlich daß der "aggressivere" Konus eine höhere Federkraft braucht, aber das ist eben der Punkt das richtige Setup zu finden. Ein spitzer Konus mit weicherer Feder bringt nix, wenn er nicht weit oder schnell genug öffnen kann - been there, done that!


    Der "doppel-schwarze" Konus hat deutlich mehr Vorspannung, würde sich beim langsamen Enduro also extrem unhandlich und unkomfortabel (viel lowspeed Druck) anfühlen, dann aber blitzschnell auf highspeed Hits reagieren können. Im Prinzip genau das, was man für schnelle aggressive Sachen braucht. Ist aber vorerst ein Prototyp, muß natürlich nicht funktionieren.


    Zitat

    Vorschlag Basevalve-float links:
    Hier kommt jetzt das Basevalve ins Spiel und der Vorschlag für float am Basevalve. Am Basevalve kann nämlich noch eine Menge an Öl zusätzlich raus.


    Konkret für die linke (Konus-)Seite: Du machst oben wenig float, aber einen relativ spitzen Kegel und eine weiche Feder. Der nun fehlende Float kommt vom Basevalve.


    Wie gesagt, das bringe ich leider mit den bestehenden Platzverhältnissen nicht zusammen - vielleicht kommt mir WP mit der nächsten Version ja entgegen 8)


    Michael

  • Die Trägheit des Kegels kannst du wirklich vernachlässigen. Als Erklärung: Das Rad trifft auf ein Hindernis. Die ganze ungefederte Masse muss in Bewegung gesetzt werden (Rad, Bremse, Tauchrohre, Öl in der Gabel). Sind ca. 13 kg. Zu diesen 13 kg addieren sich dann die 50g deines Kegels. Da hat die Federvorspannung deines Kegels einen bedeutend höheren Einfluss.

    GSNO Geländesport Nordost

  • Michael, danke für die freundlichen Worte!
    Ich finde wirklich klasse was du machst und hoffe man kann irgendwann die verschiedenen Ansätze direkt vergleichen. Auch die konsequente Strategie mit minimaler Änderung viel zu erreichen ist sehr gut. Kompliziert kann ja jeder ;)
    Mir geht es ja auch um einfache Lösungen, nur anders, indem ein Holm alles macht. Da verliere ich natürlich die Einstellbarkeit der DS von oben.
    Es ist aber auch bei mir nicht so, dass ich die absolute Perfektion suche, die gibt es eh nicht. Ich will nur eine einigermaßen gute Gabel.



    Der Kern meines Vorschlages float am BV ist, dass du dann weniger Hub oben am MV benötigst. Das gäbe dir wieder Freiheit für einen mehr spitzen Kegel oder andere Dinge.


    Wegen Gewicht würde es übrigens was bringen, wenn du den Kegel nur da machst wo er benötigt wird.
    Für die Feder kann man mehr Platz schaffen.


    Anbei Vorschläge als Skizze der Kegelkonturen


    VG Erhard

  • Die Trägheit des Kegels kannst du wirklich vernachlässigen. Als Erklärung: Das Rad trifft auf ein Hindernis. Die ganze ungefederte Masse muss in Bewegung gesetzt werden (Rad, Bremse, Tauchrohre, Öl in der Gabel). Sind ca. 13 kg. Zu diesen 13 kg addieren sich dann die 50g deines Kegels. Da hat die Federvorspannung deines Kegels einen bedeutend höheren Einfluss.


    Richtige Einschätzung.
    Ein Gefühl über die Trägheit des Systems Feder/Masse kann man folgendermaßen bekommen, indem man die Schwingungsdauer berechnet:


    Ein Feder Masse Schwinger mit 50g und 60N/mm Feder hätte eine Schwingungsdauer von 5,7ms pro Peride. Sowas ist gegenüber den Reaktionen im Fahrwerk zu vernachlässigen.


    Vergleich:
    Gabel-motorrad: 9N/mm und 100kg --> 0,21s für eine Schwingung (ungedämpft!)
    Gabel-ungefederte Masse Vorderrad 9N/mm und 16kg --> 84ms. (Wäre näher dran, ist aber noch immer Faktor 10 weg)


    Nehmen wir mal die kleine Feder, die Michael für den Leerhub verbaut hat: geschätzt 5N/mm und 50g: T=20ms


    Also Ergebnis: die Trägheit des Kegels gegen die schwache Feder kann schon eine Rolle spielen, zumindest ein kleines bisschen. Eine kleine Änderung der Kolbenmasse ändert daran wenig weil nur Wurzel der Masse in die Rechnung eingeht. 30% leichter - schwingt 16% schneller.



    Ich glaube trotzdem eher, die gefühlte Massenträgheit bei Michaels Kegel ist/war etwas anderes. Z.B. Ölverdrängung im Sackloch bei der Kolbenbewegung.


    Ist aber egal ;)


    VG Erhard

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    4 Mal editiert, zuletzt von erhard ()

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